PROGRAMMIERSPRACHEN UNTER MS-DOS ...written by The Real Adok Viele stellen sich die Frage: Mit welcher Programmiersprache soll ich an- fangen? Ich versuche jetzt, die Sprachen zu vergleichen, um eine erste Hilfe zu bieten. Die selbsternannten "Experten" haben sich geeinigt: Fr Einsteiger eignen sich fast ausschlieálich Basic oder Pascal. Andere Sprachen sind entweder zu abstrakt (wie Assembler, der eher dem "Denken" einer Maschine entspricht) oder haben nur wenig mit dem eigentlichen Programmieren zu tun (Bauk„sten wie Visual Basic, die beinahe wie Malprogramme funktionieren). Man muá aber auch gar nicht tief in den Geldbeutel greifen. MS-DOS liegen drei Programmiersprachen gratis bei: die primitive Batch-Sprache, die wir jetzt einmal weglassen, ein Mini-Assembler namens Debug und ein Basic-Interpreter namens QBasic. Es stellt sich aber die Frage, ob man nicht gleich eine Programmiersprache fr Windows 95 erlernen sollte, wo doch dieses neue BS groá im Kommen ist. Leider gibt es noch nicht allzu viele Programmiersprachen fr Win 95. Bis auf Visual Basic, Delphi, Visual C++ und Borland C++ kann keine Sprache Win-95-Code er- zeugen. Visual Basic und Delphi sind Bauk„sten, die aus vorgefertigten Bau- teilen Programme erzeugen k”nnen. Man braucht hier nicht allzu viel vom Programmieren zu verstehen. Auch Anf„ngern gelingt auf Anhieb, ansprechende Programme zu erstellen. Doch die Bauk„sten haben einige schwere Nachteile: Die erzeugten Programme sind nicht sehr schnell, systemnahes Programmieren ist kaum m”glich. Auáerdem: Wer mit einem Baukasten wie Visual Basic zu programmieren anf„ngt, erf„hrt sehr wenig vom "richtigen" Programmieren. Deshalb finde ich, daá Bauk„sten nicht fr Leute geeignet sind, denen es mit dem Programmieren ernst ist. Tja, da muá man eben in den sauren Apfel beiáen und C erlernen! Oder man erlernt zuerst das Programmieren unter DOS. Das Programmieren unter DOS ist viel einfacher als unter Windows, man muá sich nicht mit den Windows-typischen Besonderheiten herumschlagen. C gibt es sowohl fr DOS als auch fr Windows, wer C unter DOS kann, kann also auch leicht auf Windows (95) umsteigen. Warum aber C? Es gibt unter DOS auch Unmengen von anderen, genauso leistungs- f„higen Sprachen. Nur unter Windows sieht es anders aus! Aber nach und nach werden auch verschiedene andere Sprachen nach Windows portiert. So sind bereits einige Basic-Dialekte fr Windows erschienen, die jedoch leider nicht mit ihren DOS-Kollegen mithalten k”nnen. Ich bin mir sicher, daá bald auch mehr Sprachen fr Windows 95 erscheinen werden. Aber genug mit dem Geschwafel! (Ich w„re brigens daran interessiert, was andere Leser zu diesem Thema meinen.) Als Einstiegshilfe m”chte ich einige Programmiersprachen aufz„hlen, die fr DOS erh„ltlich sind. BASIC: Dies ist meiner Meinung nach immer noch die beste Sprache fr Ein- steiger. Aber auch Fortgeschrittene und Profis k”nnen aus den neueren Basic- Dialekten vieles herausholen. Es wurden einige Sachen von Pascal bernommen und berarbeitet. So sind jetzt Zeilennummern und GOTOs nicht mehr notwendig, obwohl man sie noch immer einsetzen kann. Stattdessen gibt es leistungsf„hige Bl”cke, Prozeduren und Funktionen. Strukturierte Programmierung ist nun auch in Basic m”glich. Trotzdem ist man hier im Gegensatz zu Pascal kein Sklave. Es gibt in Basic vieles, was in Pascal unm”glich ist: In Basic mssen beispielsweise die Variablen nicht definiert werden (das heiát aber nicht, daá sie nicht definiert werden k”nnen), und es gibt eine sehr flexible Schleife namens DO/LOOP. Es gibt in keiner anderen Sprache ein Gegenstck fr diese Schleife! Wichtige Basic-Dialekte: QBasic, Quick Basic, Power Basic. PASCAL: Eine ebenfalls sehr weit verbreitete Programmiersprache, die nicht nur fr Einsteiger geeignet ist. Im Gegensatz zu Basic ist Pascal sehr streng aufgebaut. Man muá sich genau an die Sprachregeln halten, sonst l„uft nichts! Pascal entspricht vom Leistungsumfang ungef„hr den neueren Basic-Dialekten, kann aber etwas kleinere EXE-Dateien erzeugen. Die Baukastensprache Delphi baut auf Pascal auf. Wichtige Pascal-Dialekte: Borland/Turbo Pascal. C++: C++ ist eine objektorientierte Programmiersprache, die auf C aufbaut. Im Gegensatz zu Basic und Pascal ist C++ systemn„her, aber dafr auch ab- strakter. C++ wird von vielen professionellen Entwicklern benutzt. Unter anderem sind Windows, Windows 95, WinWord, Ultima 8 und viele andere Spiele und Anwendungen in dieser Sprache gecodet. Wichtige C++-Dialekte: Borland/Turbo C++, Visual C++, Sphinx C--. ASSEMBLER: W„hrend die bisher vorgestellten Programmiersprachen h”here Spra- chen sind, also eher der menschlichen Denkweise angepaát sind, ist Assembler ein Hilfsmittel zur Erzeugung von Maschinenspracheprogrammen. Maschinensprache ist die Sprache, die der Computer direkt verarbeiten kann. Sie besteht nur aus Zahlen. Diese kann der Computer decodieren und nach ihnen handeln. Assembler bietet einige Vereinfachungen. Alle Befehle k”nnen durch ein Wort abgekrzt werden. Das erh”ht die šbersichtlichkeit. Einige Assembler k”nnen auch Makros erstellen. Das „hnelt dann einer h”heren Programmiersprache. Assembler werden vor allem dann eingesetzt, wenn m”glichst kleine und schnelle Programme erzeugt werden sollen. Viele h”here Programmiersprachen bieten sogenannte "Inline-Assembler". Das ist dann sozusagen eine "Pro- grammiersprache in der Programmiersprache". Dies hat den Vorteil, daá sich kleine Assembler-Routinen leicht in Programme, die z.B. in Basic oder Pascal erstellt wurden, einbinden lassen. Wichtige Assembler-Dialekte: Turbo Assembler, Microsoft Makroassembler, A86. So, ich hoffe, daá ich euch mit dieser šbersicht ein klein wenig geholfen habe (und nicht noch mehr verunsichert). Viel Erfolg beim Erlernen einer Pro- grammiersprache wnscht euch Euer The Real Adok.