[Anmerkung: Hier ist der allererste Borklandroman, aus der Zeit, in der BL noch in den Kinderschuhen steckte. Es hat sich viel bis heute ver„n- dert! City Hunter findet sie brigens kitschig und brutal, andere finden sie toll. Was meint Ihr? Ich pers”nlich finde ihn mittlerweile auch nicht mehr so gut, aber wie gesagt, es hat sich einiges seit damals getan! :) ] BORKLAND-ROMAN NUMMER 01: K™NIG MENDAN IV VON GLOR! Wir befinden uns in Glor, der gr”ssten Stadt Borklands. Ihr Glanz und ihre Gr”sse sind berw„ltigend: das grosse Schloá, der wundersch”ne Brunnen der Magie, die Magierakademie, die Sportanlagen, einfach alles ist prachtvoll! Die Lebewesen scheinen fr”hlich und sind bester Laune. Die Bewohner des Nordens von Borkland gelten sowieso als die freund- lichsten Menschen im Lande. Sie sind fleiáige Bauern, die meist ein wenig von der Magie verstehen, oder Kaufleute, die durch ihren enormen Reichtum sehr groázgig sind und ab und zu sogar ganze Familien mit ihrem Besitz glcklich machen. Eigentlich k”nnte man diese Stadt als das Paradies berhaupt bezeichnen, denn es ist eine traumhafte Landschaft, die trotz des Schlosses und der zahlreichen Amtsh„user nicht verschmutzt oder gar Umweltabgewandt ist. Wenn da nicht der K”nig Mendan IV w„re, der die Bev”lkerung, wenn er schlecht gelaunt ist, tyrannisiert. Ist er guter Laune oder gar fr”hlich, so ist er freundlich und groázgig zu seinen Untertanen. Doch ist er schlecht aufgelegt, so ist er die Tyrannei in Person! Dann l„át er Menschen h„ngen oder k”pfen, verbrennt Bauernh”fe, zerst”rt die Waren der Kaufleute... . In diesen Zeiten, die oft l„nger als zwei Wochen andauern, ist das Leben der Bev”lkerung dieser Stadt eine einzige Qual. Nicht umsonst ist die Selbstmordrate in diesem Teil Borklands besonders hoch. Die Diener und die n„her Ver- trauten oder Freunde des K”nigs leben meist nicht sehr lange. In der Zeit, in der er schlecht gelaunt ist, berleben gerade einmal 2 von 17 Schloábewohnern! Ist Mendan wieder glcklich, dann stellt er wieder neue Diener ein sucht sich neue Freunde, die eigentlich hinter nichts anderem her sind, als das Staatsgeld zu stehlen, und l„át Strassenpenner wieder in seinem Schloá leben und bezahlt diese sogar. Es ist nicht so, daá Mendan nicht weiá, daá jederman hinter dem Geld her ist. Nein, Mendan ntzt dieses mit grossem Gefallen aus. Sein Leben besteht nur aus Mendan selbst. Lebewesen, Geld, Wertgegenst„nde und alle anderen Dinge sind ihm nichts wert, er ben”tigt sie nur dazu, um seinen Spaá zu haben! Wenn er irgendwen k”pft oder k”pfen l„át, so lacht er und w„lzt sich danach sogar auf dem Boden. Er spielt dann mit dem Kopf Ball und macht das Gesicht des Toten nach, bevor dieser gestorben ist. Er amsiert sich einfach k”niglich! Dann, nach ein paar Augenblicken, ist er wieder so schlecht gelaunt, daá sich alle umherstehenden schleunigst auf dem Weg zu ihrem Heim machen. Die Schloábewohner verschwinden schnell in ihren Gem„chern und die sogenannten K”nigsfreunde versuchen den K”nig wieder aufzumuntern. Meistens gelingt ihnen das auch und da Mendan dann nicht mehr aufh”ren kann, an das Opfer zu denken und immer weiterzulachen, gibt er sofort wieder den Befehl, einen Freund zu k”pfen. Oft sind seine Freunde nicht nur Erwachsene, sondern sogar auch Kinder im zarten Alter von in etwa 8 Jahren, die ihren meist armen Familien zu viel Geld verhelfen m”chten. K”nig Mendan IV st”rt das allerdings kein biáchen, Kinder werden von ihm nicht verschont. Er mag es, wenn die Kinder kurz vor ihrem grausamen Tot nach ihren Familien schreien und anfangen j„mmerlich zu weinen. So geht der K”nig bei schlechter Laune auch oft zur Sbodmesse. Die Sbodmesse wird immer mit vielen Kindern abgehalten. Jeder Heranwachsende feiert in seinem 14. Lebensjahr eine Ehrung mit seinen Altersgenossen, die mit einem langen Unterricht zuvor vorbereitet wird. So geht er auch dieses mal wieder zur Sbodmesse. Viele Kinder sind mit ihrer ganzen Verwandtschaft da, um diesen wichtigen Augenblick in ihrem Leben zu feiern. Die Messe wird im Freien abgehalten, da wunder- sch”nes Wetter ist. Die Sonne steht hoch am Himmel, keine Wolke ist zu sehen, die V”gel zwitschern und die Schmetterlinge fliegen verspielt hin und her. Die Anwesenden sind alle gut gelaunt. Schon viele Wochen und Monate vorher haben sie sich auf diesen Moment gefreut. Einige Verwandte sind von weit hergereist. Dieser Tag ist fr alle so etwas besonderes, daá nichts fehlen darf. Fr Essen ist gesorgt, die Unterknfte bestellt und auch ein kleines oder gr”áeres Geschenk ist fr den zugeh”rigen Jugendlichen gekauft. Doch diese Freude verschwindet bald und Furcht geht um: Mendan ist gekommen! Viele wissen, was das bedeutet. Nicht alle Kinder werden diesen Tag berleben und man kann nichts dagegen unter- nehmen! Natrlich ist K”nig Mendan IV nicht allein gekommen. Er hat alle seine briggebliebenen Freunde, seine 13 Diener und eine Patroille von 20 Mann mitgebracht. Nachdem sich alle Angeh”rigen gesetzt haben, gehen die Geehrten auf ein Podest und setzen sich ebenfalls. Ein kleiner dicker Zwerg kommt aus der Masse heraus und stellt sich vor die grosse Masse voller verschiedener Lebewesen. Dann beginnt der Zwerg zu sprechen: "Es ist mir eine Ehre, sie alle willkommenheiáen zu drfen! Wir sind hier heute zusammengekommen, um diesen Kindern ihre Ehre zu geben, so daá sie fr immer gesund und nicht arm leben sollen. Dieser Tag ist fr sie ein freudiges Erlebnis...". Auf einmal wird er von einem Jungen unterbrochen. Der Junge steht auf und schreit: "So freudig ist das ja wohl auch nicht! Dieser beschissene Mendanarsch ist da!". Entsetzen geht durch das Volk. Dieser Knabe hat seine paar letzten Worte ausgesprochen, das weiá ein jeder! Mendan findet dies einfach urkomisch. Ein kleiner Junge, der dem m„chtigem K”nig von Glor trotzen will! Einfach unglaublich! Mendan findet das immer witziger und whlt schon auf dem Boden herum. Die Verwandten sehen mit Entsetzen zu, trauen sich aber nicht irgendetwas zu sagen. Die Freunde des K”nigs fangen auch an zu lachen, bis der K”nig seine Hand einmal quer ber seinen Hals streift und auf einen Freund zeigt. Eine Wache tritt hervor und fhrt den Mann an einen Brunnen, der genau am Platz liegt. Ein anderer Mann reicht ihm eine gew”hnliche Axt mit einem Totenkopf auf dem Holzstab. Der Mann mit der Axt grinst einmal verlegen dem K”nig zu und zerspaltet dem Freund des K”nig den Kopf! Mendan f„ngt wieder an zu lachen und sich auf dem Boden zu w„lzen, alle anderen sind still. Dann spricht der K”nig zu dem kleinen Jungen: "Was hast Du eben gesagt?" "Ach, taub sind sie auch noch! Das haben wir ja gerne!" Der K”nig kichert: "Ahahahaha, Du bist mutig, Junge! Wie ist dein Name?" "Ich habe denselben Namen wie mein Vater, den Du vor vielen Jahren h„ngen lieáest! Das habe ich und werde ich Dir nie verzeihen!" "Uhuu, naja, ein Glck fr mich, daá ich mit Deiner Wut auf mich nicht lange leben muá. Wie willst Du sterben? Mit einen abges„belten Kopf oder durch ein abgerissenes Bein?" Da sagt der Junge laut aufschreiend: "Nein, ich habe es doch nicht so gemeint! šberlegt Euch die Sache noch einmal! Ich werde dafr sorgen, daá man Euch berall auf Borkland ehren wird!" "Hahahaha, wie willst Du das denn anstellen? Henker, Kopf ab, hihihi!!!" Der Mann mit der Axt f„ngt wieder an zu grinsen und man erkennt, daá er keinen einzigen Zahn und keine Zunge hat. Mendan lacht immer heftiger, bis er auf einmal umkippt, weil er sich nicht mehr halten kann. Dann ert”nt ein Ger„usch, daá so klingt, als ob ein scharfes Schwert einen Ast von einem Baum abhackt. Die Ver- wandten des kleinen Jungen sehen mit weitaufgerissenen Augen zu, sagen aber dennoch nichts. Kurz darauf tritt die Mutter aus der Menge und holt den blutverstr”mten Kopf des Jungen. Seine Augen sind immernoch weit aufgerissen und sein Mund steht weit offen. Dann tritt die Frau wieder stumm in die Masse und streichelt zart und verbittert den Kopf des Sohnes. Daraufhin meckert sie mit ihm, daá er doch seine grosse Klappe h„tte halten k”nnen! "Na, wer will der n„chste sein?" fragt K”nig Mendan IV. "Mit Verlaub, daá war sehr witzig, hahaha! Wie w„re es mit dem kleinen Gnom, der vorhin zu uns sprach?" fragt ein Mann, der vor ein paar Augenblicken noch, die jetzt fr alle Zuschauer schon wie die Vergangenheit wirken, mit Mendan auf den Platz marschierte. "So, willst Du also den netten kleinen Mann da zerstckeln lassen und zwar mit einer kleinen Axt? Ich w„re eher fr etwas anderes, Du sollst ihm die Zunge abschneiden!" "Aber K”nig, das kann ich doch nicht machen, ich „h..!" "Mach schon!" Der Freund bekommt ein schweres Messer in die Hand gelegt! Er geht zu dem Brunnen, wo immernoch Blut von dem Knaben auf den Boden tropft. Der Mann guckt Mendan noch einmal an. Der K”nig nickt und der Gnom wird zu dem Brunnen gebracht. Er ist wirklich ein mutiges Opfer! Soviel Mut hat ihm wahrscheinlich keiner der Anwesenden zugetraut. Er weint nicht, brllt nicht, fleht den K”nig nicht an, er schaut einfach nur hoch in den Himmel und spricht vor sich hin. Die Worte, wenn es denn welche sind, kann keiner verstehen. Der Freund zckt das Messer, schaut in den weit aufgesperrten Mund des Gnoms und fhrt es in ihn hinein. Ein kurzes Fuchteln, um die richtige Stelle zu finden, und dann ein schneller Ruck und ab ist die Zunge! Der Zwerg bekommt Tr„nen in die kleinen Augen, weint aber nicht voller Schmerzen los! Mendan scheint das zu „rgern! Er guckt den Gnom an, aus dessen Mund Blut tropft und der sich aufeinmal zum Boden richtet! Dann trampelt der K”nig auf dem Boden hin und her, er ist richtig wtend. Er geht wieder mit seiner Hand quer ber seinen Hals, woraufhin der Henker kommt und dem Freund den Kopf vom K”rper trennt! Dann zieht K”nig Mendan von dannen! Zur weiteren Geschichte: Eine Zeit lang ging das noch so weiter in Glor, bis Gnosso, ein Freund Mendans IV, den K”nig auf die Idee brachte, noch mehr Land zu erobern. Darauf folgte im Jahre 461 vor Christus der grosse maidische Krieg zwischen Glor und den Piraten von Piratossola. Es war ein grausamer Krieg, der erst beendet wurde, als Glor 443 vor Christus vollkommen zer- st”rt war. Mendan war noch am Leben und schlecht gelaunt. Weil er sich aufmuntern wollte und ihm das mit ein paar "gew”hnlichen Opfern" nicht gelang, beging er noch im selben Jahr Selbstmord! Mit freundlichen Gráen, Muffin!