Mit diesem Artikel m”chte ich eine neue starke Science-Fiction-Serie aus den USA vorstellen, die vielleicht noch nicht jedem von Euch bekannt ist, aber durchaus einige Beachtung verdient: SLIDERS Der Produzent und Drehbuchautor Tracy Torme entwickelte gemeinsam mit dem Pro- duzent Robert K. Weiss die Geschichte von einem jungen Studenten namens Quinn Mallory, der durch Zufall beim Basteln an einer Antischwerkraft-Vorrichtung im Keller seines Hauses den Zugang zu einer anderen Dimension ”ffnet. Natrlich ist er neugierig und es kommt, wie es kommen muá: er begibt sich auf auf die andere Seite der "Einstein-Rosen-Podolsky"-Brcke und entdeckt so eine Paral- lelwelt, die der uns bekannten Wirklichkeit zwar „uáerlich gleicht, deren Ge- schichte jedoch an einem wichtigen Scheidepunkt eine ganz andere Entwicklung nahm. Doch da auch Studenten nicht unfehlbar sind, kommt es zu einem Unfall, bei dem Quinn, sein Uni-Professor und seine Freundin Wade von dem Wurmloch erfaát und in eine andere Dimension "transportiert" werden. Doch wie es der Zufall so will, reisen die drei nicht allein. Denn auch der (recht erfolglose) Blues S„nger Rembrandt Brown, der ausgerechnet in diesem Augenblick an Quinns Haus vorbeif„hrt, wird in das Dimensionstor gerissen und findet sich gemeinsam mit den anderen in einer ver„nderten Welt wieder. Das an sich w„re ja gar nicht so schlimm, wenn nicht das Ger„t, das den "Sliders" das Auffinden ihrer eigenen Wirklichkeit erm”glicht, bei diesem Sprung, einem sogenannten "Slide", besch„- digt worden w„re. Nun aber bleibt den Gestrandeten nichts anderes brig, als eine Reise durch die Dimensionen zu starten, um ihre wahre Heimat wiederzufin- den. Die Grundidee dieser Story, das Reisen durch die Dimensionen, ist in Wahrheit gar nicht so fantastisch, wie es sich im ersten Augenblick anh”rt. Sie beruht n„mlich auf einer Theorie von Albert Einstein und Nathan Rosen, nach der ein Objekt, das ber eine gengend groáe Schwerkraft verfgt, einen Riá im Univer- sum verursachen und so den Zugang zu einem parallelem Universum ”ffnen kann. Das einzige heute bekannte Ph„nomen, das so einen Riá entstehen lassen k”nnte, ist ein Schwarzes Loch. Allerdings ist es bisher noch niemandem gelungen, ein Schwarzes Loch lebend zu durchqueren, geschweige denn wieder zurck zu kommen und uns von der "anderen Seite" zu erz„hlen. In "Sliders" nun wird diese Idee weitergesponnen: Was w„re, wenn es jemandem gel„nge, eine begehbare Brcke zu einer Paralleldimension zu errichten? Die Autoren der Serie gehen davon aus, das eine Parallelwelt unserer Welt auf den ersten Blick gleicht - bis auf den Umstand, daá sich die Geschichte in einem entscheidenden Augenblick in eine v”llig andere Richtung entwickelt hat. Das Prinzip l„át sich am besten so erkl„ren: Jedesmal, wenn ein Mensch eine Entscheidung trifft, spalten sich die Realit„ten. W„hrend der bewuáte Mensch in seiner von ihm gew„hlten Realit„t weiterexistiert, durchlebt sein Alter Ego die verworfene M”glichkeit mit all ihren Konsequenzen. Und da es unendlich viele Entscheidungen in unser aller Leben gibt, die wiederum unendlich viele Konsequenzen nach sich ziehen, die die Geschichte und das Schicksal der Welt bestimmen, muá es auch unendlich viele parallele Welten geben. Allerdings ist "Sliders" keineswegs eine hochwissenschaftliche Serie, die man nur versteht, wenn man ber ein gengend groáes Hintergrundwissen verfgt. Vielmehr bietet diese Serie intelligente, solide Unterhaltung und setzt auf Action und kom”diantische Akzente, was nicht zuletzt an der guten Auswahl der Charaktere und ihrer Darsteller liegt: Da ist zun„chst der idealistische junge Student und Wunderknabe Quinn Mallory (dargestellt von Jerry O'Connell), der das Dimensionstor ge”ffnet hat; dann gibt es da noch den eigenwilligen, oft grantig erscheinenden Lehrer Quinns, Professor Maximilian Arturo (John Rhys-Davis), der seinem Schler gelegentlich dessen Brillianz neidet; schlieálich noch Quinns Freundin Wade Wells (Sabrina Lloyd) und der schrille M”chtegern Superstar Rembrandt "Crying Man" Brown (Cleavant Derricks), der fr die n”tige Portion Spaá und comedy sorgt. Mittlerweile ist es brigens zu einer erste personellen Ver„nderung gekommen: Professor Maximilian Arturo stirbt in einer Episode der dritten Staffel! Dies verwundert umso mehr, als daá die Figur des Arturo zu den interessantesten und vielschichtigsten der Serie geh”rt. Da, wo der Charakter des jungen Quinn Mal- lory gelegentlich etwas blaá blieb, sorgten die selbstgef„lligen Auftritte des Professors fr eine Auflockerung und eine Spritze Humor. Der pl”tzliche Aus- stieg des britischen Darstellers Rhys-Davies (bekannt durch seine Rolle des Sallah aus den Indiana Jones-Filmen "J„ger des verlorenen Schatzes" und "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug") h„ngt wahrscheinlich mit den Reibe- reien zwischen dem Mimen und dem Produzenten Torme bezglich der Figur des Professors Arturo zusammen. Nach drei Staffeln schlieálich war das Faá endlich voll: Rhys-Davies, der sich von Anfang an beschwert hatte, daá seiner Figur zu wenig Platz einger„umt wrde, und daá er selbst zu selten heldenhaft in Szene gesetzt wrde, wurde von Torme einfach aus der Serie geschrieben. Doch trotz dieser Žnderung ist im Moment kein Ende der "Sliders" abzusehen. Der amerikanische SF-Channel produziert weitere Folgen der Serie, und auch in Deutschland gibt es die "Sliders" endlich zu sehen: jeden Sonntagnachmittag gegen 15 Uhr auf RTL Schaut mal rein, es lohnt sich! Eure Xena P.S.: Get ready to slide!