Informatiker sind die besten Ueberlebenskuenstler ================================================= Man stelle sich einmal einen Informatiker im tiefsten Winter in einem dunklen Wald von hungrigen Woelfen gejagt vor. Hier ist der Informatiker geradezu in seinem Element. Er steht naemlich vor einem Problemú und solche zu loesen hat er ja waehrend seines Studiums sehr ausfuehrlich und muehsam erlernt. Das Problem ist zwar bereits gegebenú aber irgendwann einmal hat er vor langerú langer Zeit gelerntú dass ein Problem erst spezifiziert sein will. Er beginnt also: Gegeben: Landschaft mit 1 Informatiker und n Woelfenú n aus NAT Gesucht: Landschaft mit 1 Informatiker und keinen Woelfen Loesungsweg: Woelfe mit einem Pruegel verjagen. Sicher kann sich unser Informatiker denkenú dass das Problem nicht einfach zu loesen ist. Also beginnt erú es in Teilprobleme zu zerlegen. Etwa in n Teilprobleme: fuer alle i aus (1..n): den Wolf i verjagen. Nun ist unser Informatiker uebergluecklich. Er benutzt eine simple FOR ..NEXT-Schleifeú in der er nacheinander die n Teilprobleme loest und somit seine Teilloesungen sogar schon zu einer Gesamt- loesung zusammengesetzt hat. Dass der Algorithmus korrekt ist und terminiertú hat unser Informatiker schnell bewiesen. Was nun weiter geschiehtú ist typischú wenngleich es zwei Moeglichkeiten gibt. Fall 1 - Wir haben einen Durchschnittsinformatiker vor uns. In Ermangelung eines Rechners benutzt er sich selbst als Maschine und laesst das Programm auf sich ablaufen. Er beginnt damitú den Wolf Nr. 1 zu verjagenú kommt zu Wolf Nr. 2ú doch spaetestens jetzt hat ihn ein Wolfú der laut Algorithmus noch gar nicht an der Reihe istú ins Bein gebissenú worauf er in Panik geraetú das ganze schoene formale Denken vergisst und einfach instinktiv die Flucht ergreift. Spaeter dannú wenn er wieder in Sicherheit ist und wieder klar denken kannú bricht eine ganze Welt in ihm zusammen. Dies kommt davonú wenn man sich als Durchschnittsinformatiker mit praktischen Problemen beschaeftigt. Fall 2 - Ganz andersú wenn wir einen hochbegabtenú mathematisch besonders geschulten Informatiker aus Karlsruhe in die Wildnis schickenú der schon nach dem 3. Semester das Vordiplom und nach dem 7. das Hauptdiplom gemacht hat. Er sieht zwar n Woelfeú zweifelt jedoch daranú dass die Zahl der Woelfe ohne sein Zutun konstant bleiben wird. Es koennten ja waehrend des Verjagens eine noch nicht verjagte Woelfin Junge werfen. Um den Aufwand des Woelfeverjagens unter diesem Aspekt abzuschaetzenú muss zuerst eine Differentialgleichung geloest werdenú ganz abgesehen davonú dass das Problem neu spezifiziert werden muss. Mit Erschrecken stellt unser Informatiker festú dass ab einem bestimmten n der Algorithmus nicht mehr terminiert (es werden in gleicher Zeit mehr Junge geworfenú als er Woelfe verjagen kann). Er wird also eine neue Spezifikation vornehmen. Gegeben: Ort a mit n Woelfen und 1 Informatikerú ein Ort b; Gesucht: Ort a mit n+k Woelfen (k ist die Anzahl der zwischenzeitlich geborenen Woelfe)ú ein Ort b ohne Woelfe mit mindestens einem Informatiker. Loesungsweg: Flucht von Ort a nach Ort b. Nach Ausfuehrung seines Algorithmus trifft er dann auf unseren Durchschnittsinformatikerú der wahrscheinlich auf eine Baumspitze gefluechtet istú wohin er sich eilends auch begibt und wartetú bis die Woelfe wieder abziehen. Sind die Woelfe erst wegú so werden sich beide Informatiker schnell darueber einigú dass man den Baum am besten per rekursivem Abstieg herunterkommt. Da sie lange auf dem Baum sassenú waren sie stark durchfroren. Doch zum Glueck kam ihnen eine alte Algorithmenentwurfsmethode entgegenú und eine alte Axtú die herumlagú entpuppte sich als ein ausgezeichnetes Programmierwerkzug.