Messaging Access
Es handelt sich um einen Teilzugang für E-Mail und News.
Die Nachrichten werden offline erstellt bzw. gelesen. Die
Daten werden dann als Block zu einen fernen Rechner
übertragen (per Modem oder ISDN). Das Protokoll ist meist
UUCP (Unix-to-Unix-Copy). Das funktioniert aber sogar noch
im finstersten Urwald (sofern man sein Satellitentelefon
dabei hat).
Nicht alle Formen des Zugangs lassen sich leicht in die o.
g. Gruppen leicht einordnen. Beispielsweise bietet die
Telekom seit September 95 über T-Online einen Zugang zum
Internet für WWW und E-Mail - sofern man die spezielle
Zugangssoftware von T-Online benutzt. Da aber eine PPP-Verbindung
aufgebaut wird, kann man mit externen Programmen auf alle Dienste,
z. B. FTP oder IRC zugreifen. Das ist einerseits ein Mediated Access
(T-Online-Software), andereseits ein Client Access (andere Software).
Der Messaging Access ist übrigens
gar nicht so schlecht, wie man zunächst denken mag. Es gibt
etliche Rechner, welche andere Internet-Dienste über E-Mail
anbieten. So kann man sich z. B. von manchen FTP-Servern Dateien per
E-Mail schicken lassen, wenn man FTP nicht nutzen kann. Selbst
Gopher- oder WWW-Dokumente kann man sich so schicken lassen und dann
auf dem lokalen Rechner ansehen.
Man kann den Zugang noch nach der Dauer der Verbindung klassifizieren:
- Wählleitung (Telefonverbindung): über Einwahlknoten zu Provider, wie unten beschrieben.
Einge Provider bieten als sogenannte "Flatrate" einen Wählzugang zum monaltichen
Pauschaltarif an.
- Standleitung: direkter Zugang, z. B. über Hochschulen, Forschungseinrichtungen,
große Firmen oder Provider. Die Kosten für eine
Standleitung der Telekom
liegen teilweise unter den Gebühren einer Wählleitung bei intensiver Nutzung.
Der Provider muß aber eine Standleitung unterstützen.
Typische Geschwindigkeiten für Verbindungen:
- 28,8 kb/s bis 57,6 kb/s bei schnellen Modemverbindung
- 64 kb/s oder 128 kb/s (ISDN)
- 2 Mb/s bis 34 Mb/s über Provider
Ein Anteil der Internet-Kosten wird derzeit noch von
Regierungsstellen und Hochschulen bezahlt wird. Es gibt
aber inzwischen viele kommerzielle Netzbetreiber, sogenannte
'Provider', die natürlich für Leitungskosten, etc. bezahlen
müssen und diese Kosten an den Kunden weitergeben. In den
USA werden mittlerweile mehr als die Hälfte der Internet-Kosten
von kommerziellen Organisationen getragen. Man kann unterscheiden
zwischen:
- Vereine für private Anwender
- Kommerzielle Provider für private und kommerzielle Anwender
- DFN-Verein (Deutsches Forschungsnetz) als Betreiber des Wissenschaftsnetzes
Je nach Provider zahlt man entweder für die Online-Zeit
oder für das transportierte Datenvolumen. Hinzu kommen die
Telefonkosten für die Modem- oder ISDN-Verbindung zum
Provider. Dieser sollte sich darum im Nahbereich befinden.
Viele Provider unterhalten mehrere Einwählpunkte in ganz
Deutschland (POP Point Of Presence).
Die Kosten liegen zwischen ca. 15 Mark/Monat (E-Mail, WWW und
News) bis hin zu mehreren tausend Mark (Standleitung).
Mittlerweile gibt es auch Angebote, bei denen die Oline-Zeit und
die Telefonkosten über einen einzigen Minuten-Tarif abgerechnet
werden. Für Vielsurfer sind die 'Flat-Rate'-Angebote interessant.
Hier werden Verbindungskosten und Online-Gebühren über eine
Monarspauschale abgegolten. Aber Vorsicht: Je nach Anbieter gibt es
trotzdem Einschränkungen, z. B. darf nur ein einziger Computer
online sein oder es sind nur Privatkunden zugelassen. Bei manchen
Angeboten ist die Gesamt-Onlinezeit pro Monat begrenzt, andere schalten
aus technischen Gründen einmal alle 24 Stunden offline.
Einige Unterschiede zwischen Providern
- Preis
- Grundgebühr für die Bereitstellung des Zugangs
- Gebühr für die Dauer einer Verbindung
- Gebühr für übertragenes Volumen
- Pauschale, ggf. sogar inklusive der Telefongebühren
- Geschwindigkeit
- Anzahl und Geschwindigkeit der Leitungen in Deutschland
- Anzahl und Geschwindigkeit der Übergangspunkte zu
übergeordneten Providern in anderen Ländern
- Qualität
- Zuverlässigkeit
- Stabilität
- Lastverteilung
- Verfügbarkeit
- Zusatzleistungen
- Bereitstellung einer Mailadresse und eines Postfaches
- Bereitstellung eines Domain-Namens
- Bereitstellung von Webspace
- FTP-Zugriff
- Shell-Zugriff
- Dienstleistungen
- Bereitstellung von Software
- Erstellen von Web-Seiten
- Datenbankanbindung, Softwareerstellung
- Server-Hosting
- Hilfe bei Problemen
Der Privatanwender wird meist mit einem Wählanschluß die Verbindung
zum Internet aufnehmen. Was ist dazu nötig?
- Computer:
Grundsätzlich ist die Teilnahme am Internet nicht an bestimmte Computer
oder Betriebssysteme gebunden. Es ist nur so, daß es auch manchen
Systemen einfacher geht, als auf anderen. So sind z. B. Unix- und
Linux-Workstations von vorne herein mit Software für TCP/IP und
Internet-Dienste ausgerüstet.
- Modem oder ISDN-Karte:
Beide Methoden sind heute nahezu gleichwertig. Man richtet sich da nach der
installierten Telefon-Einrichtung. Für ISDN genügt eine passive ISDN-Karte
(z. B. die AVM Fritz-Karte). Bei Modems ist eine Übertragungsgeschwindigkeit
von 56 kBit/s nach dem V.90 Standard zu empfehlen, auch wenn man nicht immer
die volle Geschwindigkeit erreicht.
- Provider:
Der Provider stellt Zugangskennung sowie Telefonnummer zur Einwahl und damit
den Anschluss an das Internet zur Verfügung (siehe oben).
- Software zur Verbindung mit dem Internet:
Bei Windows 95/98/NT ist das erforderliche DFÜ-Netzwerk bereits im
Betriebssystem vorhanden (winsock.dll). Die Installation dieser
Software ist manchmal etwas knifflig. Ebenso gibt es passende Tools für
den Mac von Apple. Auch für exotischere Systeme (IBM OS/2, Commodore Amiga,
etc.) gibt es etwas. Generell geben hier auch die Provider Tips oder bieten
passende Softwarepakete an. Sobald die Software zur Einwahl funktioniert,
besteht eine SLIP- (Serial Line Internet Protocol) oder PPP- (Point to Point
Protocol) Verbindung, d.h.:
- Vom Provider wurde eine temporäre IP-Adresse zugeteilt.
- Der lokale Rechner funktioniert so, als wäre er
fest mit dem Internet verbunden.
Standleitungsverbindungen und Großrechneranbindungen
erforden vielfältige und teilweise spezielle Maßnahmen,
hier kann ich keine allgemeinen Hinweise geben.
- Software zur Nutzung von Internet-Diensten:
Aufruf eines Programmes zur Nutzung von Internet-Diensten, z. B. einen Browser für WWW,
einen FTP-Clienten, ein E-Mail-Programm, usw. Einfache Programme für Telnet, FTP, Ping,
Traceroute sind bereits in Windows enthalten, ebenso der Internet-Explorer (Browser).
Komfortablere Software findet man im Freeware- und Sharewareangebot. Auch bei Linux
sind alle notwendigen Clients bei allen Distributionen dabei.
Dünner ist die Software-Decke, wenn man Anbieter werden will, z. B.
selbst WWW-Seiten oder FTP-Dienste anbieten. Dann muß die
Leitung zum Provider zumindest eine ISDN-Verbindung sein
(entweder permanent oder 'on demand'). Für den Windows NT Server
gibt es das Back-Office-Paket. Ideal ist für einen Anbieter-Rechner
jedoch das Betriebssystem Unix. Es handelt sich um
ein Multiuser- und Multitasking-Betriebssystem, das auch entsprechende
Sicherheitskomponenten enthält. Zudem ist die Entwicklung
des Internets eng mit der Entwicklung von Unix verbunden.
Inzwischen gibt es auch zwei frei erhältliche Unix-Systeme,
'Linux' und 'Free BSD', die stabil laufen und alles bieten,
was das Herz begehrt. Nicht zuletzt wegen der freien Verfügbarkeit
der Programmquellen sind diese Betriebssysteme auch bei den Internet-Provider
sehr beliebt. Wer als Anbieter mehr als nur statische Seitenangebote
machen will (z. B. Datenbankanbindung, Fax-Gateway usw.), sollte sich
mit Linux vertraut machen. Übrigens - so schwer, wie manche Leute
sagen, ist die Bedienung von Unix gar nicht zu erlernen.
Da das Internet ein 'Netz der Netze'
ist, gibt es von Region zu Region unterschiedliche Benutzungsregeln,
die den Gebrauch bestimmen. Große Teile des Internets werden
von der öffentlichen Hand bezahlt, so daß z. B. der
kommerzielle Gebrauch dieser Netze von vorneherein beschränkt
sein muß. Das Deutsche Wissenschaftsnetz WiN, betrieben von der
Deutschen Bundespost Telekom, wird bezahlt vom Verein zur
Förderung eines Deutschen Forschungsnetzes (DFN-Verein) durch
die Anschlußgebühren, die Mitglieder des Vereins
entrichten. Finanziert wird der Verein hauptsächlich durch das
Bundesforschungsministerium und die Beiträge seiner Mitglieder.
Das sind zum größten Teil die deutschen Universitäten,
aber auch Forschungsabteilungen von Firmen. Der Gebrauch des WiN ist
also zu Forschungszwecken auch kommerziellen Einrichtungen erlaubt.
Rein kommerzielle Zwecke wie Werbung, Angebots- und Rechnungsstellung
sind dagegen im WiN nicht gestattet. Die Grauzone ist hier natürlich
beliebig groß. Ähnliche Strukturen findet man überall
im Internet. So wurde in den USA vor ein paar Jahren beschlossen, die
bis zu diesem Zeitpunkt parallel gefahrenen Netzwerke jeder
Bundesbehörde im Bereich Lehre und Forschung (NFSNET, NASA
Science Internet, ...) zusammenzulegen, um das NREN zu bilden
(National Research and Education Network). Das Netz darf zu Zwecken
der Forschung und Lehre oder der Unterstützung der Forschung und
Lehre verwendet werden. Dieser zweite Teil ist sehr wichtig, da er
Firmen erlaubt, Kundenkontakte zu Forschungsinstitutionen zu
pflegen. Aber nicht nur die öffentlichen Investitionen zählen
hier, sondern auch der Arbeitsaufwand und Kreativität von
Fachleuten sowohl im öffentlichen Bereich als auch in der
Wirtschaft. So dauern beispielsweise die Abstimmungsprozesse in der
internationalen Standardisierung seit mehreren Jahrzehnten an. Dazu
kommt die tagtägliche sorgfältige Pflegearbeit im
weltweiten Verbund.
Auch für den einzelnen,
'authorisierten' Benutzer gibt es einige Dinge beim Gebrauch des
Netzes zu beachten. Der Aufbau des Internet läßt sehr viel
Raum für Individualismus, birgt aber gleichzeitig auch viele
Gefahren für Mißbrauch. Die Nutzung des Netzes unterliegt
daher rechtlichen und ethischen Grundsätzen. So
selbstverständlich, wie manche meinen, ist der freie Zugang zum
Internet nämlich nicht. Nicht immer ist die persönlich
optimale Nutzung auch global optimal. Gerade mit der derzeit rapide
wachsende Zahl der Internet-Nutzer kann der Ausbau der
Netz-Infrastruktur nicht immer Schritt halten. Jeder Teilnehmer
sollte darauf achten, daß die Netzbelastung in vertretbaren
Grenzen bleibt. Der Mißbrauch selbst durch eine kleine Gruppe
von Netznutzern könnte das Ansehen der Netze in ihrer Gesamtheit
schädigen. Die Netze sind relativ einfach zu nutzen: Mit nur
wenigen Kommandos kann ein Datentransfer rund um den Globus oder ein
Nachrichtenaustausch mit einer großen Zahl von Partnern
ausgelöst werden. Leicht verkennt der Nutzer die Komplexität
der von ihm ausgelösten Netzaktivitäten. Er sollte daher
vorsichtig mit Netzaufrufen umgehen. Ein Beispiel für
leichtfertigen Gebrauch stellt die Vergeudung von Ressourcen durch
einen zwar autorisierten, aber unbedachten Umgang mit den
Netzdiensten dar; dies gilt insbesondere für den Abruf von Daten
aus den USA, wenn diese in Deutschland bereits verfügbar sind.
Formen einer unsachgemäßen Nutzung sind:
- der Versuch, ohne ausdrückliche Autorisierung Zugang
zu Netzdiensten - welcher Art auch immer - zu erlangen
- die Verletzung der Integrität
von Informationen, die über die Netze verfügbar sind
- d er Eingriff in die individuelle Arbeitsumgebung eines Netznutzers
- jede Art des Mithörens von
Datenübermittlungen, des Stöberns in fremden Datenbeständen
oder der Weitergabe von unabsichtlich erhaltenen Angaben über
Rechner und Personen
- Unbeabsichtigte, exzessive Nutzung des Netzwerkes durch fehlerhafte
oder unangepaßte Anwendungen. Beispiele hierzu sind:
- Unendlich sich wiederholende Abfragen an Server mit falschen Adressen
- Einbinden von fremden Dateisystemen in das eigene über WAN mit NFS
- Intensives Betreiben von Netzwerkspielen
- Moralisch verwerfliche Nutzung durch:
- Verbreitung gewaltverherrlichenden oder diskriminierenden Gedankengutes
- Verbreitung sexistischen Materials
Vielfach führen die Anwendungen
zu einer Belastung des Netzes, die von anderen Netzwerkbenutzern
oder den Systemverwaltern nicht unbemerkt bleibt. In der Regel folgt
eine freundliche Mitteilung an den Verursacher, die störende
Netznutzung zu unterlassen. Falls keine Reaktion erfolgt, wird man
sich noch öfters bemühen, mit dem Nutzer ins Gespräch
zu kommen, bis vom zuständigen Systemverwalter der Zugang
zum Internet für diesen Nutzer im Interesse der anderen gesperrt
werden muß. Zum Schluß einige Verhaltensregeln:
- Schützen Sie den Zugang zu Ihrem Rechner, indem Sie ihr(e)
Paßwort(e) geheim halten und regelmäßig wechseln.
- Beachten Sie die Verhältnismäßigkeit
Ihres Tuns in Hinblick auf den zu erreichenden Zweck.
-
Trotz allem sind Störungen nicht auszuschließen.
Üben Sie daher die nötige Toleranz.
Landauf, landab wird den Entscheidern
in den Unternehmen erzählt, wie wichtig es ist, sich auf
Online-Kommunikation vorzubereiten (richtig!), daß man mit
Internet sehr einfach Geld verdienen kann (falsch!), weil 100
Millionen Internet-Benutzer nur darauf warten, auf den multimedialen
WWW-Seiten der Unternehmen Geld auszugeben (auwei!). Auch auf die
Gefahr hin, als Spielverderber zu gelten, zunächst ein paar
Warnungen und dann die positiven Seiten:
3.5.1 Warnungen (was nicht geht)
- Das Internet ist aus einer anarchischen Goodwill-Struktur auf
Gegenseitigkeit entstanden. Auch wenn es heute so scheint, als seien
die kommerziellen Anwendungen der primäre Inhalt des Internet,
so täscht das. Wie schom im ersten Kapitel gesagt, sollte man
Internet (das Transportmedium) und WWW (einer von vielen Internet-Diensten)
nicht in einen Topf werfen. Wer hier besonders schlau sein will,
bekommt schnell Ärger. Aktive Werbung hat im Internet
(speziell in den Newsgruppen oder als E-Mail) etwa das
gleiche Image wie Kakerlaken: Man meidet sie,
wo man kann, die Initiatoren werden bestenfalls geächtet,
schlimmstenfalls beschimpft und bekämpft. Das liegt auch
daran, daß noch immer viele Teilnehmer das Datenvolumen
oder die Übertragungszeit bezahlen müssen - also auch die
unverlangt zugesandte Werbung.
- Das Internet ist noch nicht besonders gut darauf ausgelegt,
Geldgeschäfte zu tätigen. Näheres dazu weiter unten.
- Das 'World Wide Web' ist zwar theoretisch multimedial,
bleibt aber im Kern eine Hyperlink-Oberfläche eines für
Textübertragung ausgelegten Netzes. Die in den Text
eingestreuten Bildchen und Animationen ändern auch nichts an dieser
Tatsache. Große Bilder und Textdateien erfordern für nicht
optimal angebundene Teilnehmer lange Übertragungszeiten
und machen so die WWW-Seiten uninteressant.
3.5.2 Vorteile der Internet-Nutzung:
- Über E-Mail kann man schnell und einfach mit Kollegen und
Kunden kommunizieren. Im Gegensatz zum Fax kann der
Empfänger die Daten gleich im Computer weiterverarbeiten.
Je mehr Firmen über E-Mail erreichbar sind, desto höher
ist die Chance, per E-Mail Bestellungen (Ein- und Verkauf)
abzuwickeln. Vertreter können per E-Mail mit der Zentrale
in Kontakt bleiben. Bei Internationalen Firmen entfällt
das Problem der Zeitverschiebung.
- Supportleistungen sind schnell an den Kunden zu bringen
(E-Mail, FTP- oder WWW-Server). Aber Vorsicht, ein schlecht
gepflegtes Angebot schadet mehr als gar keines. Das Netz bietet
die Möglichkeit, eigene Informationen zu veröffentlichen.
- Durch Beobachten des Netzes können Koperationspartner
oder auch neue Entwicklungen erkannt werden.
Zahllose WWW- und FTP-Server bieten Software aller Art
(auch als Quelle) und massenhaft Dokumente.
-
Die Geschwindigkeit, mit der Informationen verbreitet werden können,
läßt sich von keinem anderen Medium erreichen. Sobald die Info
auf dem eigenen WWW- oder FTP-Server bereitliegt, ist sie auch weltweit
abrufbar.
3.5.3 Tips für Internet-Unternehmer
- Schauen Sie sich an, was der Mitbewerber so treibt.
- Holen Sie Angebote von verschiedenen
Providern ein. Manchmal ist eine höhere Monatspauschale
günstiger, als eine Rechnungstellung nach Zeit oder tatsächlich
übertragenen Daten.
- Es reicht nicht, sich im Netz zu präsentieren. Wichtig sind:
- ansprechende, speicheroptimierte WWW-Seiten (keine Riesenbilder)
- stimmiges, durchgängiges Konzept
- gute Öffentlichkeitsarbeit
- passendes Umfeld
- Ist die Homepage fertig, dann sollte man sie bei allen einschlägigen
Suchmaschinen und -Verzeichnissen registrieren.
- Online-Seiten leben von der laufenden Aktualisierung.
- Auf Anfragen sofort reagieren, sonst ist der Kunde enttäuscht
(z. B. E-Mails innerhalb eines Tages beantworten).
- Pfusch am Anfang rächt sich
3.5.4 Electronic Commerce
Da alle Datenpäckchen, die durch die weite Welt reisen, von jedermann
abgehört werden können, ist die Weitergabe von beispielsweise
Keditkartendaten nicht zu empfehlen. Wobei auch hier manchmal übertrieben
wird, auch ein Kellner kann mit Ihrer Kreditkarte ein paar Blankobelege
herstellen und er hat sogar ein Unterschriftsmuster zum Nachmachen.
Bis Ende 2000 gibt es in Deutschland mehr als 20000 Unternehmen mit
Standleitungsanschluß ans Internet. BEi allen Formen des E-Commerce
kommt der sicheren Datenübertragung im Netz eine besondere Bedeutung zu.
Unter "Electronic Commerce" versteht man Handel und Dienstleistungen aller Art
über das Internet. Unterschieden werden dabei unter anderem folgende Bereiche:
- Electronic Banking
Im Juni 1998 wurden 3.5 Millionen von insgesamt 80 Millionen Girokonten in
Deutschland online verwaltet, davon 93% bei T-Online. Verwendete
Sicherungstechniken:
- Geschlossenes Netz: T-Online ist ein Online-Dienst mit eigenem Angebot
(Mailboxsystem). Die Daten gehen nicht ins allgemeine Internet. Homebanking
erfolgt mit einer eigenen Bedienoberfläche.
- HBCI 2.0: Java-Anwendung, integriert in die Verfahren der Deutschen Bank, der
Bank 24, der Landesgirokasse Stuttgart u.a.
- Verschlüsselung: Die Hypovereinsbank hat eine offizielle
Ausfuhrgenehmigung der US Regierung für eine
128-Bit-Verschlüsselung, realisiert mit ActiveX Controls.
- Spezialsysteme, in der Regel Eigenentwicklungen: z.B.
SafePassage-Proxy bei der Commerzbank oder eine Sammlung zertifiziertzer Active-X
Skripten bei der HypoVereinsbank.
Gemeinsam sind fast allen Verfahren die Verwendung von PIN (Personal Identification
Number) und TAN (Transaction Number), ansonsten sind sie nicht kompatibel. Lösungen,
die umfangreiche Softwarekomponenten auf den Heimrechner transportieren,
setzen entspechend lange Login-Zeiten voraus. Oft genügt ein einmaliger Download der
entsprechenden Software. Eine Transaktion kann schlimmstensfalls teurer werden als
bei der herkömmlichen Bank um die Ecke.
- Electronic Cash
Hier existieren verschiedene nicht miteinander kompatible Verfahren, z. B.
Cybercash oder
E-Cash.
Die "anonyme" Buchung von Bargeld auf einer Chipkarte fällt nicht unter
den Begriff E-Cash.
- Business-to-Consumer B2C
Unter B2C versteht man alle E-Commerce-Beziehungen zwischen kommerziellen Anbietern
und Endbenutzern. Typische Bereiche, in welchen sich für Endbenutzer
signifikante Vorteile gegenüber traditionellen Handelsformen ergeben,
sind die Auswahl und der Verkauf von
- Tickets und Reservierungen,
- Modeartikeln (z. B. Kleidung, Schuhe, Accessoires),
- Telekommunikationsgeräten,
- Geschenkartikeln im weitesten Sinne.
Bei Internet-Auktionen werden via WWW von beliebigen Endbenutzern die Daten eines
zu verkaufenden Gegenstandes (oder einer Dienstleistung) auf einer Web-Seite
eingetragen. Der betreffende Web-Server wird als kommerzielle Seite von einem
Internet-Auktionshaus bereitgestellt.
Beim Power Shopping werden im WWW die Kaufwünsche von vielen Endbenutzern
gesammelt und dann zur Erzielung eines niedrigeren Preises gebündelt an den
Anbieter eines Produktes geleitet.
Die Internet-Marktforschung ist derzeit ein schnell wachsendes Anwendungsgebiet
mit hohem Potential. Vergleiche aus der Medienbranche zeigen, daß dabei die
Umfrage per Internet Resultate ergibt, die nahezu identisch denen einer klassischen
Befragung sind.
Neben der Abwicklung von einfachen Bankgeschäften (Internet-Banking, s. o.) ist
der Wertpapierhandel über das Internet von Bedeutung, der von Banken ebenso
wie von spezialisierten Discount-Brokern angeboten wird.
- Business-to-Business B2B
Unter B2B versteht man alle E-Commerce-Beziehungen zwischen kommerziellen Anbietern
und Nutzern ohne Einbeziehung von Endverbrauchern.
Electronic Data Interchange EDI ist die Sammelbezeichnung für den
Datenaustausch zwischen den EDV-Anlagen von Unternehmen. Bei der elektronischen
Beschaffung (E-Procurement) handelt es sich um die Intemet-basierte Beschaffung
von Waren aller Art für die Zwecke von Firmen. Dabei können bis zu 80% des
Beschaffungsaufwandes eingespart werden.
Application Service Provider sind Firmen, die bestimmte EDV-Anwendungen im
Internet professionellen Kunden zur Verfügung stellen, welche diese sonst aus
Kosten- oder anderen Gründen nicht realisieren würden.
Auf diese Weise können z. B. kleine und mittlere Unternehmen CAD-Systeme nach
dem Stand der Technik benutzen.
Mitarbeiterschulung im Intranet (Teleteaching) ist in Firmen ein wachsender
Bereich, da hiermit die Organisationskosten der Schulung drastisch reduziert werden
können.
Erfreulich ist, daß nicht nur
Firmen, sondern auch jeder Privatmann sein Image mit einem WWW-Server
pflegen kann. Teuer ist so etwas nur, wenn man gleich seine eigene
Domain (wie z. B. 'microsoft.com' oder 'netzmafia.de') haben möchte.
Ob sich die Präsentation der eigenen Person oder vielleicht des
eigenen Hobbys mit den Präsentationen großer Firmen
messen kann, hängt von der Phantasie und den Fähigkeiten
des einzelnen ab. Für die ersten Schritte ist es sowieso
günstiger, sich unter die Fittiche eines Providers zu begeben.
Da ein WWW-Server rund um die Uhr im Netz verfügbar sein muß,
sind auch die Anfangsinvestitionen (Rechner, Netzanbindung etc.) und
auch die monatlichen Belastungen für eine Standleitung recht
hoch. Die meisten Provider bieten einen Platz auf ihrem WWW-Server zu
einer Monatspauschale an. Man muß sich nicht um die
Rechnertechnik kümmern und kann sich voll auf die Gestaltung des
Angebots konzentrieren. So beschränkt sich die Investition auf
den Modem- oder ISDN-Zugang zum Provider, da man sich ja nur zur
Datenpflege einloggen muß. Die Provider können in der
Regel auch die Domain handhaben (der Fachbegriff dafür ist
'Multihoming' oder 'virtual host').
Wer speziellere Dinge vorhat, beispielsweise Datenbankabfragen über
WWW, kann bei den meisten Providern ein eigenes Rechnersystem
aufstellen und spart so zumindest die Standleitungskosten.
Für Sie stellt sich die Frage,
wie Sie Ihr Unternehmen am besten präsentieren. Zunächst
werden Sie potentielle Kunden mit einem sauber aufbereiteten Angebot
locken. Dazu gehört eine ansprechende Gestaltung der
WWW-Seiten mit einer einheitlichen Linie - ein roter Faden, der sich
in Erscheinungsbild und Benutzerführung durch das gesamte
Angebot zieht. Statt mit einem Riesenmenü zu beginnen und dann
nach dem ersten Link nur ein Baustellenschild zu zeigen ('Diese Seite
befindet sich noch im Aufbau'), läßt man besser die
Menüpunkte weg, bis man handfeste Informationen bieten kann.
Damit interessierte Web-Surfer nicht gleich wieder verschwinden, muß
das Informationsangebot möglichst vielfältig und aktuell sein.
Zum Inhaltsverzeichnis
Zum nächsten Abschnitt
Copyright © Prof. Jürgen Plate, Fachhochschule München