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Re: Leichenzerstückelung im Internet!

Von: Jens Seidl - JensSeidl@t-online.de
Date: 19 Aug 1996
Time: 21:44:58

Kommentar

Natürlich, kaum jemand wird es befürworten, solche Gewalt- darstellungen im Internet (oder sonst irgendwo) zu veröffentlichen... Ebensowenig wird jemand öffentlich zugeben, Kinder- pornografie im Internet zu billigen (wenn ich auch befürchte, daß viele sie nicht nur billigen, sondern auf Ihre Festplatten laden)... Was ist mit der Darstellung sado-masochistischen Sex? Verboten? Unmoralisch? Kunst? Oder die nachgestellte Darstellung von Gewalt (was ist, wenn David Lynch oder Quentin Tarantino ihre Homepages mit ihren neuesten Phantasien illustrieren?)

Wo also ist die Grenze, wo muß Zensur beginnen und wo aufhören? Vieles wird Auslegungssache sein und deshalb um so schwieriger zu bewerten. Und wer soll die Zensur vornehmen? Politiker? Juristen? Die Polizei? Oder gar die Kirche ("Gott" bewahre, sämtliche Monty Python Homepages könnten verschwinden...)?

Ich persönlich halte eine proaktive Zensur angesichts der vorhandenen und zu erwartenden Datenmengen für völlig unrealistisch und zudem höchst strittig, da beliebig interpretierbar.

Eine konsequente Strafverfolgung derer, die illegale Materialien publizieren ist jedoch unerlässlich und durch internationale Zusammenarbeit zu gewährleisten. Es sollte auch überlegt werden, Provider in die Verantwortung zu ziehen, die die Publikation solcher Materialien ermöglichen (wobei dies sicherlich schwierig ist - besonders große Provider können unmöglich den Überblick über alle Angebote behalten. Eine Verpflichtung zur Kooperation zwecks Ermittlung der Verwantwortlichen sollte jedoch das Minimum sein.)

Jens Seidl


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Letzte Änderung am 19 Aug 1996.
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