Package ISDN
OPT_ISDN CIRCUITS OPT_TELMOND

In der fli4l-Konfiguration können mehrere Verbindungen über ISDN definiert werden. Davon sind maximal 2 Verbindungen auch zur gleichen Zeit über eine ISDN-Karte möglich.

Die Definition solcher Verbindungen geschieht über sogenannte Circuits. Dabei wird pro Verbindung ein Circuit verwendet.

In der Beispiel-Datei config.txt sind zwei solcher Circuits definiert:

Circuit 1: Dialout über Internet-By-Call-Provider Planet Interkom, Sync-PPP
Circuit 2: Dialin/Dialout zu einem ISDN-Router (z.B. auch fli4l :-) über Raw-IP z.B. als Zugang zum Firmen-Netz von irgendwo. Bei mir konkret ist das eine Linux-Box mit isdn4linux als "Gegner".

Soll der fli4l-Router lediglich als Internet-Gateway dienen, ist nur ein Circuit notwendig. Ausnahme: Man will die Least-Cost-Router-Features von fli4l nutzen. Dann sind sämtliche erlaubten Circuits für verschiedene Zeitbereiche zu definieren, siehe unten.

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ISDN_CIRCUITS_N

Gibt die Anzahl der verwendeten ISDN-Circuits an. Wird fli4l lediglich als DSL-Router ohne ISDN-Karte eingesetzt, ist einzustellen:

ISDN_CIRCUITS_N='0'
    

Soll der fli4l-Router lediglich als einfaches ISDN-Gateway in das Internet verwendet werden, reicht ein Circuit. Ausnahme: LC-Routing, siehe unten.

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ISDN_CIRC_x_NAME

Hier sollte ein Name für den Circuit vergeben werden - max. 15 Stellen lang. Dieser wird dann im imon-Client imonc.exe statt der angewählten Telefonnummer gezeigt. Leerstellen (Blanks) sind nicht erlaubt.
Beispiel:

ISDN_CIRC_x_NAME='Planet-Interkom'
    
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ISDN_CIRC_x_USEPEERDNS

Hiermit wird festgelegt, ob die vom Internet-Provider bei der Einwahl übergebenen Nameserver für die Dauer der Onlineverbindung in die Konfigurationsdatei des lokalen Nameservers ens eingetragen werden sollen.
Sinnvoll ist die Nutzung dieser Option also nur bei Circuits für Internet-Provider.
Inzwischen unterstützen fast alle Provider diese Art der Übergabe.

Nachdem die Nameserver-IP-Adressen übertragen wurden, werden die unter DNS_FORWARDERS

eingetragenen Nameserver aus der Datei ens.conf entfernt und die vom Provider vergebenen IP-Adressen als Forwarder in die ens.conf eingetragen. Danach wird der lokale Nameserver ens veranlaßt, seine Konfiguration neu einzulesen. Dabei gehen bis dahin aufgelöste Namen nicht aus dem Nameserver-Cache verloren.

Diese Option bietet den Vorteil, immer mit den am nächsten liegenden Nameservern arbeiten zu können, sofern der Provider die korrekten IP-Adressen übermittelt - dadurch geht die Namensauflösung schneller.

Im Falle eines Ausfalls eines DNS-Servers beim Provider werden in der Regel die übergebenen DNS-Server-Adressen sehr schnell vom Provider korrigiert.

Trotz allem ist vor jeder ersten Einwahl die Angabe eines gültigen Nameservers in DNS_FORWARDERS

zwingend erforderlich, da sonst die erste Anfrage nicht korrekt aufgelöst werden kann. Außerdem wird beim Beenden der Verbindung die originale Konfiguration des lokalen Nameservers wieder hergestellt.

Standard-Einstellung: ISDN_CIRC_x_USEPEERDNS='no'

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ISDN_CIRC_x_TYPE

ISDN_CIRC_x_TYPE gibt den Typ der x-ten IP-Verbindung an. Dabei sind folgende Werte möglich:

'raw'        RAW-IP
'ppp'        Sync-PPP
    

In den meisten Fällen wird PPP verwendet, jedoch ist Raw-IP etwas effizienter, da hier der PPP-Overhead entfällt. Eine Authentifizierung ist zwar bei Raw-IP nicht möglich, es kann jedoch über die Variable ISDN_CIRC_x_DIALIN eine Zugangsbeschränkung auf ganz bestimmte ISDN-Nummern (Stichwort "Clip") eingestellt werden.

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ISDN_CIRC_x_BUNDLING

Für die ISDN-Kanalbündelung wird das verbreitete MPPP-Protokoll nach RFC 1717 verwendet. Damit gelten folgende Einschränkungen, die aber in der Praxis meist nicht relevant sind:

Der 2. Kanal kann entweder mit dem Client imonc manuell hinzugeschaltet werden oder über die Bandbreitenanpassung automatisch aktiviert werden, siehe auch die Beschreibung zu ISDN_CIRC_x_BANDWIDTH.

Standard-Einstellung: ISDN_CIRC_x_BUNDLING='no'

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ISDN_CIRC_x_BANDWIDTH

Ist die ISDN-Kanalbündelung über ISDN_CIRC_x_BUNDLING='yes' aktiviert, kann mit der Variablen ISDN_CIRC_x_BANDWIDTH eine automatische Hinzuschaltung des 2. ISDN-Kanals eingestellt werden. Dabei sind 2 numerische Parameter anzugeben:

  1. Schwellenwert in KiloByte/Sekunde (kbs)
  2. Zeitintervall in Sekunden (nsec)

Wird der Schwellenwert kbs für nsec Sekunden überschritten, schaltet der Steuerprozeß imond den 2. Kanal automatisch hinzu. Wird der Schwellenwert kbs für nsec Sekunden unterschritten, wird der 2. Kanal automatisch wieder deaktiviert. Die automatische Bandbreitenanpassung kann mit ISDN_CIRC_1_BANDWIDTH='' abgeschaltet werden. Dann ist lediglich eine manuelle Kanalbündelung über den Client imonc möglich.

Beispiele:

ISDN_CIRC_1_BANDWIDTH='6144  30'
    

Überschreitet die Transferrate den Wert von 6 KByte/sec für 30 Sekunden, wird der 2. Kanal hinzugeschaltet.

ISDN_CIRC_1_BANDWIDTH='0 0'
    

Der zweite ISDN-Kanal wird sofort, spätestens 10 Sekunden nach dem Verbindungsaufbau hinzugeschaltet und bleibt solange bestehen, bis die komplette Verbindung beendet wird.

ISDN_CIRC_1_BANDWIDTH=''
    

Der zweite ISDN-Kanal kann nur manuell hinzugeschaltet werden, Voraussetzung ist jedoch weiterhin, daß ISDN_CIRC_1_BUNDLING='yes' eingestellt ist.

ISDN_CIRC_1_BANDWIDTH='10000 30'
    

Eigentlich sollte hiermit der 2. Kanal nach 30 Sekunden hinzugeschaltet werden, wenn während dieser Zeitspanne 10000 KB/sec erreicht werden. Dazu wird es aber nicht kommen, da mit ISDN nicht mehr als ~8 KB/sec erreicht werden ;-)

Ist ISDN_CIRC_x_BUNDLING='no' eingestellt, ist der Wert in der Variablen ISDN_CIRC_x_BANDWIDTH belanglos.

Standard-Einstellung: ISDN_CIRC_x_BANDWIDTH=''

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ISDN_CIRC_x_LOCAL ISDN_CIRC_x_REMOTE

In diesen Variablen wird die lokale und die entfernte IP-Adresse auf der ISDN-Seite hinterlegt. Bei dynamischer Adresszuweisung sollten beide Werte *leer* sein. Beim Verbindungs-Aufbau werden dann die IP-Adressen ausgehandelt.

In den meisten Fällen vergeben Internet-Provider diese Adressen dynamisch. Sollen jedoch fest vergebene IP-Adressen verwendet werden, sind diese hier einzutragen.

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ISDN_CIRC_x_NETMASK

Gibt die Netmask auf ISDN-Seite an. Ist in den meisten Fällen 255.255.255.0 (ehem. Class-C).

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ISDN_CIRC_x_MTU ISDN_CIRC_x_MRU

Damit können die sog. "maximum transmission unit" und die "maximum receive unit" eingestellt werden. Die in der Beispiel-Datei angegebenen Werte 1024 und 1524 sind Standardwerte und sollten im Normalfall nicht geändert werden.

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ISDN_CIRC_x_COMPRESSION

Mit ISDN_CIRC_x_COMPRESSION='yes' kann die Van-Jacobson-Komprimierung oder Headerkomprimierung eingeschaltet werden. Nicht alle Provider unterstützen das. Sollte es daher bei eingeschalteter Komprimierung zu Einwahlproblemen kommen, sollte ISDN_CIRC_x_COMPRESSION='no' eingestellt werden.

Standard-Einstellung: ISDN_CIRC_x_COMPRESSION='yes'

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ISDN_COMP_x_FRAMECOMP (EXPERIMENTAL)

Dieser Parameter wird nur berücksichtigt, wenn OPT_LZS='yes' eingestellt wird. Er regelt die Frame-Komprimierung.

Folgende Werte sind möglich:

'no"                    Keine Frame-Komprimierung
'default"               LZS according RFC1974(std) and BSDCOMP 12
'all"                   Negotiate lzs and bsdcomp
'lzs"                   Negotiate lzs only
'lzsstd                 LZS according RFC1974 Standard Mode ("Sequential Mode")
'lzsext"                LZS according RFC1974 Extended Mode
'bsdcomp"               Negotiate bsdcomp only
    

Welcher Wert für den jeweiligen Provider verwendet werden kann, muss ausprobiert werden. So weit bekannt geht bei T-Online nur 'lzsext'. Bei den meisten anderen Providern sollte man mit 'default' auskommen.

Wichtig: Wird LZS-Komprimierung eingesetzt, muss ISDN_CIRC_x_MTU='1500' gesetzt werden! ISDN_CIRC_1_COMPRESSION sollte auf 'yes' eingestellt sein.

Standard-Einstellung: ISDN_CIRC_x_COMPRESSION='yes'

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ISDN_CIRC_x_IPX_NETWORK

Soll IPX über ISDN geroutet werden, ist hier die IPX-Netzwerknummer anzugeben. Sonst ist die Variable *leer* zu lassen.

Analog zur IPX-Konfiguration der Netzwerkkarte wird hier die Netzwerknummer für das ipppX-Device eingetragen.

Zu beachten: die Interfaces müssen die gleiche Networknumber haben, s.a. den Abschnitt zu OPT_IPX.

Soll IPX über ISDN verwendet werden, ist eine sinnvolle Einstellung z.B. ISDN_CIRC_x_IPX_NETWORK='0x0ABCDEF2'

Standard-Einstellung (kein IPX): ISDN_CIRC_x_IPX_NETWORK=' '

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ISDN_CIRC_x_IPX_NODE

Soll IPX über ISDN geroutet werden, ist hier die IPX-Adresse des Teilnehmers anzugeben. Sonst ist die Variable *leer* zu lassen.

In der Standardeinstellung hat der fli4l Router die Nodenumber 2. Der Remotepartner ist durch die 0 noch unbestimmt und wird durch das ipxcp automatisch ausgehandelt.

Soll IPX über ISDN verwendet werden, ist eine sinnvolle Einstellung ISDN_CIRC_x_IPX_NODE='2:0'

Im Anhang der Dokumentation ist eine IPX-Konfiguration als Beispiel angegeben.

Standard-Einstellung (kein IPX): ISDN_CIRC_x_IPX_NODE=' '

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ISDN_CIRC_x_REMOTENAME

Diese Variable ist normalerweise lediglich bei der Konfiguration von fli4l als Einwahlrouter relevant. Hier kann ein Name des Remote-Hosts eingetragen werden, muß aber nicht.

Standard-Einstellung: ISDN_CIRC_1_REMOTENAME=' '

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ISDN_CIRC_x_USER ; ISDN_CIRC_x_PASS

Hier sind die Provider-Daten einzutragen. Im Beispiel oben handelt es sich um die Daten des Providers Planet-Interkom.

ISDN_CIRC_x_USER enthält die Benutzerkennung, ISDN_CIRC_x_PASS das Password.

WICHTIG:

Für einen T-Online-Zugang ist folgendes zu beachten:

Der Username AAAAAAAAAAAATTTTTT#MMMM setzt sich aus der zwölfstelligen Anschlußkennung, der T-Online-Nummer und der Mitbenutzernummer zusammen. Hinter der T-Online-Nummer muß ein '#' angegeben werden, wenn die Länge der T-Online-Nummer kürzer als 12 Zeichen ist.

Sollte dies in Einzelfällen nicht zum Erfolg führen (offenbar abhängig von der Vermittlungsstelle), muß zusätzlich zwischen der Anschlußkennung und der T-Online-Nummer ein weiteres '#'-Zeichen eingefügt werden.

Ansonsten (T-Online-Nr ist 12stellig) sind keine '#'-Zeichen anzugeben.

Beispiel:

ISDN_CIRC_1_USER='123456#123'
    

Bei Raw-IP-Circuits haben diese Variablen keine Bedeutung.

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ISDN_CIRC_x_ROUTE

Die Route oder die Routen für diesen Circuit. Für einen Internet-Zugang sollte man hier '0.0.0.0' (default route) angeben. Bei Einwahl in den Firmen- oder Uni-Router ist lediglich das oder die Netze anzugeben, die man dort erreichen will, z.B.

'192.168.8.0 192.168.9.0'
    

Bei mehreren Netzen müssen diese also über Leerzeichen getrennt werden. Allgemein gilt: ISDN_IRC_x_ROUTE='network[:netmask] ...', d.h. man kann pro Netzwerkroute zusätzlich eine Netzmaske angeben - falls notwendig.

Möchte man die LC-Routing-Features von fli4l nutzen, kann *mehreren* Circuits eine Default-Route zugewiesen werden. Welcher Circuit dann tatsächlich verwendet wird, wird über ISDN_CIRC_x_TIMES eingestellt, siehe unten.

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ISDN_CIRC_x_DIALOUT ; ISDN_CIRC_x_DIALIN

ISDN_CIRC_x_DIALOUT gibt die zu wählende Telefonnummer an.

Soll der Circuit auch zum Einwählen genutzt werden, wird in ISDN_CIRC_x_DIALIN die Rufnummer des Anrufenden eingesetzt - und zwar mit Vorwahl, aber *ohne* die erste 0. Bei Anschlüssen hinter Telefonanlagen kann dies anders sein, eventuell müssen dann eine oder sogar zwei führende Nullen angegeben werden.

Soll es mehreren Teilnehmern ermöglicht werden, sich über diesen Circuit einzuwählen, können diese Nummern durch Leerzeichen getrennt angegeben werden. Besser ist es aber, jedem Gegner einen extra Circuit zuzuweisen. Sonst könnte es bei Einwahl von zwei Gegnern zu gleicher Zeit (ist über die 2 ISDN-Kanäle durchaus möglich) auf demselben Circuit zu Kollisionen bzgl. IP-Adressen kommen.

Falls der Anrufende keine Rufnummer überträgt, hier eine '0' stehen. Aber Vorsicht: damit wird jedem eine Anwahl gestattet, der keine Rufnummer überträgt! Möchte man eine Einwahl unabhängig von der MSN des Anrufenden realisieren, ist als Wert '*' anzugeben.

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ISDN_CIRC_x_CALLBACK

Einstellung Callbackverfahren, mögliche Werte:

'in' :  fli4l wird angerufen und ruft zurück,
'out':  fli4l ruft an, hängt jedoch wieder ein und wartet auf Rückruf,
'off':  kein Callback
    

Standard-Wert: 'off'

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ISDN_CIRC_x_CBDELAY

Diese Variable gibt eine Verzögerung in Sekunden an, die bei Callback gewartet werden soll. Je nachdem, in welcher Richtung der Callback erfolgen soll, hat diese Variable eine etwas andere Bedeutung:

ISDN_CIRC_x_CALLBACK='in':
    

Wird fli4l angerufen und soll zurückrufen, ist ISDN_CIRC_x_CBDELAY die Wartezeit, bis der Rückruf erfolgen soll. Ein guter Erfahrungswert ist ISDN_CIRC_x_CBDELAY='3'. Je nach "Gegner" kann aber auch ein geringerer Wert funktionieren, welches dann den Verbindungsaufbau beschleunigen kann.

ISDN_CIRC_x_CALLBACK='out':
    

In diesem Fall git ISDN_CIRC_x_CBDELAY die Zeit an, wie lange das "Anklingeln des Gegners" erfolgen soll, bis auf den Rückruf gewartet wird. Auch hier ist ISDN_CIRC_x_CBDELAY='3' ein guter Erfahrungswert. Was mir dazu aufgefallen ist: Bei Fernverbindungen muß man bis zu 3 Sekunden "klingeln" lassen, bevor der andere Router überhaupt den Anruf sieht. Bei Ortsverbindungen kann meist dieser Wert kleiner gewählt werden. Im Zweifel: Ausprobieren!

Ist die Variable ISDN_CIRC_x_CALLBACK='off' eingestellt, wird ISDN_CIRC_x_CBDELAY ignoriert.

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ISDN_CIRC_x_EAZ

Im Beispiel ist die MSN (hier EAZ genannt) auf 81330 gesetzt. Hier sollte die eigene MSN ohne* Vorwahl eingetragen werden.

Bei Anschlüssen hinter einer Telefonanlage mit Anlagenanschluss ist meistens nur die Durchwahl anzugeben. Ich habe aber auch schon gelesen, dass eine '0' weiterhelfen kann, wenn es Probleme mit der verwendeten Telefonanlage geben sollte.

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ISDN_CIRC_1_SLAVE_EAZ

Ist der fli4l-Router am internen S0-Bus einer Telefonanlage angeschlossen und möchte man Kanalbündelung verwenden, ist bei manchen Telefonanlagen die Angabe einer 2. Durchwahlnummer für den Slave-Kanal einzutragen.

Im Normalfall kann dieser Parameter jedoch leer bleiben.

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ISDN_CIRC_x_DEBUG

Soll ipppd zusätzliche Debug-Informationen ausgeben, muss man ISDN_CIRC_x_DEBUG auf 'yes' setzen. In diesem Fall schreibt ipppd zusätzlichen Informationen über die syslog-Schnittstelle.

WICHTIG: Damit diese auch auf der Console ausgegeben werden, muss die Variable OPT_SYSLOGD ebenso auf 'yes' gesetzt sein.

Bei Raw-IP-Circuits hat ISDN_CIRC_x_DEBUG keine Bedeutung.

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ISDN_CIRC_x_AUTH

Wird dieser Circuit auch zum Einwählen verwendet und soll eine Authentifizierung über PAP oder CHAP vom einwählenden "Gegner" gefordert werden, ist ISDN_CIRC_x_PAP auf 'pap' oder 'chap' zu setzen - und *nur* dann. Anderenfalls immer leer lassen!

Grund:
Ein angewählter Internet-Provider wird es immer ablehnen, sich selbst auszuweisen :-) Ausnahmen bestätigen die Regel, wie ich erst kürzlich in der i4l-Mailingliste las...

Bei Raw-IP-Circuits hat diese Variable keine Bedeutung.

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ISDN_CIRC_x_HUP_TIMEOUT

Mit der Variablen ISDN_CIRC_x_HUP_TIMEOUT wird die Zeit gesteuert, nach der der fli4l-Rechner die Verbindung zum Provider beenden soll, wenn nichts mehr über die Leitung geht. Im Beispiel wird die Verbindung nach 40 Sekunden Idle-Time abgebaut, um Geld zu sparen. Bei einem erneuten Zugriff in's Netz wird die Verbindung in Sekundenschnelle wieder aufgebaut. Sinnvoll bei Providern, die sekundengenau abrechnen!

Man sollte zumindest in der Testphase das automatische Wählen/Einhängen des fli4l-Routers beobachten (entweder auf der Console oder im imon-Client für Windows). Nicht, dass durch eine fehlerhafte Konfiguration der ISDN-Anschluss zur Standleitung wird ;-)

Wird der Wert auf '0' gestellt, wird keine Idle-Zeit mehr berücksichtigt, d.h. fli4l hängt von sich aus die Leitung nicht mehr ein. Bitte mit Vorsicht anwenden.

Auch habe ich die Erfahrung gemacht, dass beim Beenden von Netscape auf einem Rechner im lokalen Netz noch einmal rausgewählt wird, wenn zwischendurch bereits eingehängt wurde. Offenbar hat Netscape da noch eine Verbindung zum zuletzt gewählten Web-Server offen, die er erst beim Beenden schließt. Und dieses Schließen führt zum Wählen ...

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ISDN_CIRC_x_CHARGEINT

Charge-Interval: Hier ist der Zeittakt in Sekunden anzugeben. Dieser wird dann für die Kosten-Berechnung verwendet.

Die meisten Provider rechnen minutengenau ab. In diesem Fall ist der Wert '60' richtig. Compuserve verwendet einen 3-Minuten-Takt (Stand Juni 2000), also ISDN_CIRC_x_CHARGEINT='180'. Bei Providern mit sekundengenauer Abrechnung (z.B. Planet-Interkom) setzt man besser ISDN_CIRC_x_CHARGEINT auf '1'.

Erweiterung für ISDN_CIRC_x_CHARGEINT >= 60 Sekunden:

Wurde ISDN_CIRC_x_HUP_TIMEOUT Sekunden lang kein Traffic bemerkt, wird ca. 2 Sekunden vor Ablauf des Taktes eingehängt. Die vom Provider berechnete Zeit wird also fast komplett ausgenutzt. Ein wirklich tolles Feature von isdn4linux!

Bei sekundengenau abgerechneten Verbindungen hat das natürlich keinen Sinn - daher gilt diese Regelung erst ab Zeittakten von 60 Sekunden.

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ISDN_CIRC_x_TIMES

Hier werden die Zeiten angegeben, wann dieser Circuit aktiviert werden soll und wann er wieviel kostet. Dadurch wird es möglich, zu verschiedenen Zeiten verschiedene Circuits mit Default-Routen zu verwenden (Least-Cost-Routing). Dabei kontrolliert der Daemon imond die Routen-Zuweisung.

Aufbau der Variablen:

ISDN_CIRC_x_TIMES='times-1-info [times-2-info] ...'
    

Jedes Feld times-?-info besteht aus 4 Unterfeldern - durch Doppelpunkt (':') getrennt.

1. Feld: W1-W2

Wochentag-Zeitraum, z.B. Mo-Fr oder Sa-Su usw. Schreibweise in Englisch oder deutsch möglich. Soll ein einzelner Wochentag eingetragen werden, ist zu W1-W1 schreiben, also z.B. Su-Su.

2. Feld: hh-hh

Stunden-Bereich, z.B. 09-18 oder auch 18-09. 18-09 ist gleichbedeutend mit 18-24 plus 00-09. 00-24 meint den ganzen Tag.

3. Feld: Charge

Hier werden in DM-Werten die Kosten pro Minute angegeben, z.B. 0.032 für 3.2 Pfennig pro Minute. Diese werden unter Berücksichtigung der Taktzeit umgerechnet für die tatsächlich anfallenden Kosten, welche dann im imon-Client angezeigt werden.

4. Feld: LC-Default-Route

Der Inhalt kann Y oder N sein. Dabei bedeutet:

Y: Der angegebene Zeitbereich wird beim LC-Routing als Default-Route verwendet. Wichtig: In diesem Fall muss auch ISDN_CIRC_x_ROUTE='0.0.0.0' sein!
N: Der angegebene Zeitbereich dient nur zum Berechnen von Kosten, er wird beim automatischen LC-Routing jedoch nicht weiter verwendet.

Beispiel:

ISDN_CIRC_1_TIMES='Mo-Fr:09-18:0.049:N Mo-Fr:18-09:0.044:Y Sa-Su:00-24:0.044:Y'
ISDN_CIRC_2_TIMES='Mo-Fr:09-18:0.019:Y'
    

Bedeutung:

Circuit 1 (Provider Planet-Interkom) soll abends an Werktagen und komplett am Wochenende verwendet werden, jedoch tagsüber an Werktagen der Circuit 2 (Provider Compuserve).

Wichtig:

Wenn die Zeitbereiche aller LC-Default-Route-Circuits ("Y") zusammengenommen nicht die komplette Woche beinhalten, gibt's zu diesen Lückenzeiten keine Default-Route. Damit ist dann Surfen im Internet zu diesen Zeiten ausgeschlossen!

Beispiel:

ISDN_CIRC_1_TIMES='Sa-Su:00-24:0.044:Y'
ISDN_CIRC_2_TIMES='Mo-Fr:09-18:0.019:Y'

Hier fehlen die Werktage von 18-09 Uhr. Zu diesen Zeiten gibt es keine Route in's Internet: Surfen verboten ;-)))

Noch ein ganz einfaches Beispiel:

ISDN_CIRC_1_TIMES='Mo-Su:00-24:0.0:Y'

für diejenigen, die eine Flatrate nutzen.

Und noch eine letzte Bemerkung zum LC-Routing:

Feiertage werden wie Sonntage behandelt.

Auf http://www.heise.de/itarif/ sind die technischen Daten für viele Internet-By-Call-Provider abrufbar, also Telefonnummern, User-IDs, Passwörter, DNS-Server usw.

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