Der Kernvon unbeschriebene, weiße, unschuldige Seiten (sind sie unschuldig? allein ihre Anwesenheit könnte jemand, der von Bäumen, Luft, Wind Wasser, Blüten und dem ganzen drumrum in der ureigensten Existenz abhängig ist - im wahrsten Wortsinn von etwas ganz anderem als Unschuld überzeugen) warten auf mich. Warten Sie? oder bilde ich mir das nur ein. ich habe Angst. (Angst? vor was, vor wem, vor wann, vor wozu) Angst ist ein Schutzreflex. Nur Wer keine Angst hat, ist nicht in der Lage, sich selbst in anderen zu finden. die /der Andere manche anderen sind geschaffen für andere viele, wenn nicht alle anderen werden immer (?) DIE ANDEREN bleiben. sie werden genauso andere bleiben, wie das Meer seine Gezeiten immer genau zur richtigen Zeit rollen läßt. ich geh jetzt duschen. genauso anders, wie der eiswind den Nordpol umstürmt, genauso anders,wie die Blicke der Eskimos, wenn sie Touristen belustigt betrachten genauso anders, wie das Salz der Erde auf ewig anders sein wird, genauso anders wie die Walgesänge im Ozean, für Wale als Erinnerungßpeicher und Lebensfreude und Nachrichten und Verabredungen, für uns nur unverständliche Modulationen sind ich habe Angst,mich zu verändern. dabei verändere ich mich von sekunde zu sekunde. ich hatte noch nie angst vor anderen, ich habe angst vor meiner reaktion auf andere. ...einmal,vor ca.1 ½ Jahren nahm ich an einem freundschaftlichen Wettbewerb im Judo teil. -- ich trage den weißen Gürtel. -- -- einer meiner "Gegner" - ein grüngurt - ca.18 Jahre alt (?) versuchte mich - wie ich dachte - im Ernst anzugreifen. ich wurde zu einer aggressiven, selbstvergessenen Kampf(?) - maschine und nur wenige Augenblicke später lag der grüngurt mit schmerzender Schulter unter mir auf der Matte. -- Mein Bewußtsein kehrte zurück und mit ihm die Scham. ich hatte ohne zu denken gekämpft. ich - ich der aus überzeugung vor 20 Jahren Zivieldienst abgeleistet hatte. mein junger Judoka-Gegenüber nahm meine Entschuldigung an, wahrscheinlich wunderte er sich mehr darüber, daß er (grün) so schnell und chanchenlos gegen einen (weiß) unterging, als darüber, daß ich absolut nicht erfreut über meinen "Sieg" war. in diesem Moment beschloß ich, nicht mehr an Kämpfen teilzunehmen, es sei denn meine "Gegner" sind hoffnugslos (für mich) überlegen. (Schwarzgurt aufwärts. - oder von der Körperstatur und Kraft her besser als ich ausgerüstet.) die nachfolgende Zeit enthob mich weiteren Entscheidungen in dieser Richtung. durch einige Dinge, die schief liefen, wurde ich "gezwungen" aus dem Judoverein auszutreten. nein - keine Zwischenmenschlichen Dinge.. es war ganz profan der Mitgliedsbeitrag, den ich nicht mehr aufbringen konnte. manchmal habe ich Angst. manchmal. aber wirklich nur manchmal habe ich Angst vor mir selbst. --tdw 22.08.1996-- |