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eine Reise


der grosse Bruder

folge 1984


Ich sattel meine Rosinante,rufe nach Sancho --der pennt wieder-- na gut, heute werd ich allein ausreiten. beim hinaufschwingen auf meine treue Stute flieht Feivel,der Mauswanderer , wild um sich schiessend vor Grinsecat, dem die gezinkten Karten Alice direkt vor die Fuesse aus dem Aermel rutschen. Alice..wer zum Geier ist Alice? Ich lege Rosinante die Hand zwischen die gespitzten Ohren, flüstere das Zauberwort und bin im Netz aus Tagträumen und erbärmlichen Albträumen gefangen. Während mir der Reitwind mit 64000m/s durch die Haare zaust, meine ich vor mir umwallt von Nebelschwaden ein

gigantisches Gesicht
zu sehen, das Maul weitaufgerissen und die hocherhobene Hand mit den 4 Fingern "Wieviel ist zwei und zwei?" ich antworte nicht. ich reite weiter. ich reite ich ich lege ich lege meine Lanze ein ich stürme mit Rosinante und der eingelegten Lanze der Windmühle

DEM RIESEN

entgegen. Der Müller hält mich für einen durchgeknallten Narren und flucht. ein Sack frischgemahlenes Mehl fällt um. "Wieviele Finger??" ich sehe immer noch nur einen erhobenen Wurstfinger von einem fetten,faulen,dekadenten, eitlen Geck. "Einer!" Ich bitte Rosinante mit leichtem Schenkeldruck, den Abzweig in den Waldweg zu nehmen, der uns in kürzester Zeit zu dieser

Schmuddelautobahn
bringen wird. Ein Priester in der Autobahnkapelle weist mir den Weg zu den = TopTen des Highway. In meinem Helmempfänger höre ich, daß die Tochter von Hemmingway diese Welt freiwillig = verlassen hat. ich rufe die Top Ten. ich rufe die Top Hundert. ich rufe die Top tausend. Rosinante hebt wiehernd den Steiß, kaum kann ich die Balance halten, meine Lanze verfängt sich in einem = Windmühlenflügel "Wieviel Finger?"

"EINER!"

ich kann diesen miesen Fatzke mit seiner dreckigen Visage und seiner Neusprechkultur nicht ausstehen. ich sage ihm nicht, daß zwei und zwei eventuell doch fuenf ist. soll er doch selber draufkommen. soll er doch kommen. soll er doch. Mein Gesicht ist in einem Rattenkäfig, langsam nähert sich die feuchte Schnauze einer alten, zerzausten Ratte mit winzigen schwarzglaenzenden Augen. Ihre Barthaare zittern, Ihr Maul öffnet sich unter leisem Fauchen. Die nadelspitzen Zähne blitzen furchterregend während sie sich meinem rechten Auge nähern.

"WIEVIELE FINGER?"

Einer du Arsch mit Ohren

.
(ich weiß es sind fuenf, aber ich werde es ihm nicht sagen) Rosinante scharrt ungeduldig mit den Hufen im Sand. Sie wartet auf meinen Schenkeldruck. Sie will in Ihren Stall zurück. Sie hat Hunger.
Ich strecke der Ratte die Zunge heraus.

"BÄHHH!"


Rosinante reagiert sofort mit freudigem Wiehern auf mein Zeichen.
Ein Regenbogen markiert das Tor zurueck nach Hause. Sancho ist aufgewacht und brüht Kaffee.
Sein Esel schlägt im Stall mit den Hinterhufen gegen das Tor und begrüßt Rosinante. Rosinante spielt mit den Ohren.
Wir sind wieder zuhause. Hier im Niemandsland. Hier.
ist das gut so ist das gut so ist das gut so ist das gut so




--tdw 21.08.96--