NACHT


Die Welt steht draußen - wartend,
das Rad hält an und ehrfurchtsvoll verstummt;
Stille ist der Herrscher dieses Reiches
und Schweigen die allmächtige Magie.

Schatten weichen vor der Macht, die jetzt regiert,
und von samtener Schwärze warm umfangen
gibt Einsamkeit den Trost, wo sonst nur Schmerz befahl
die sanfte Königin heilt alle Wunden.

Gedanken steigen aus verborgnen Tiefen,
aus einem Brunnen längst versiegt geglaubt,
und die Seele schwebt, getragen von dem Zauber
der dieser Zeit die leise Kraft verleiht.

Katharina Borchert




lies auch: Nachtgedanken und "Die Nacht kann schreien" - von Andreas Bäcker