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http://www.glossar.de/glossar/z_sigeplan.htm Abkürzung für "Sicherheits- und Gesundheitsschutzplan" Ein SiGe-Plan ist nach der aktuellen Baustellenverordnung (Stand 1999) unter gewissen Umständen für ein neues / laufendes Bauvorhaben zu erstellen. Obwohl die gemeinhin als "neue Baustellenverordnung" bezeichnete "Verordnung über Sicherheit und Gesundheitsschutz auf Baustellen" (Bundesgesetzblatt 1998, Teil I, Nummer 35, 1283) schon seit dem 1. Juli 1998 gilt, war (ist?) ihr Inhalt in der Branche lange Zeit weitgehend unbekannt. Dies ist umso unverständlicher, da die Baustellenverordnung (BaustellV) für Architekten und Ingenieure sowohl Chancen (zusätzliches Aufgabengebiet) als auch Risiken (Haftung) birgt. Die BaustellV dient der Umsetzung der EG-Baustellenrichtlinie und soll mithelfen, den Arbeitsschutz auf Baustellen zu verbessern. Neu ist, daß neben den am Bau tätigen Unternehmen nunmehr auch der Bauherr - als Verursacher- für die Einhaltung der einschlägigen Vorschriften verantwortlich ist. Den Bauunternehmen werden keine zusätzlichen Pflichten auferlegt. Wenn der Bauherr nicht über die notwendige Sachkunde am Bau verfügt, kann er die Aufgaben an Dritte vertraglich delegieren. Dies dürfte in der Praxis der Regelfall sein (siehe auch "Hilfe für den Bauherrn" auf den Seiten der BauSecur AG). Der bauleitende Architekt oder Ingenieur muß seinen Bauherrn auf die Verpflichtungen aus der neuen Baustellenverordnung hinweisen. Unterläßt er dieses, dann macht er sich gegebenenfalls selbst haftbar - sollte auf der Baustelle etwas passieren. Die neuen Regelungen gelten für alle Bauvorhaben, mit deren Ausführung ab dem 1. Juli 1998 begonnen wurde. Die BaustellV muß jedoch nur dann angewendet werden, wenn
Nach der Baustellenverordnung muß der Bauherr (oder sein Vertreter)
Steht fest, daß die BaustellV angewendet werden muß (siehe auch Anlage 4 BaustellV), so hat der Bauherr / Koordinator der zuständigen Behörde (Gewerbeaufsichtsamt bzw staatliches Amt für Arbeitssicherheit)" spätestens zwei Wochen vor Einrichtung der Baustelle eine Vorankündigung zuübermitteln. Diese muß mindestens folgende Angaben enthalten (siehe auch Anlage 1 BaustellV):
Ist eine Vorankündigung an die Behörde erforderlich, muß der Koordinator zusätzlich einen SiGe-Plan erstellen, wenn auf der Baustelle mehrere Arbeitgeber tätig sind. Diese Pflicht hat der Koordinator auch, wenn besonders gefährliche Arbeiten nach Anhang 2 der Verordnung durchgeführt werden. Dem SiGe-Plan müssen die für die betreffende Baustelle anzuwendenden Arbeitsschutzbestimmungen entnommen werden können. Nach § 3 BaustellV sind für eine Baustelle, auf der mehrere Arbeitgeber tätig werden, ein oder mehrere geeignete Koordinatoren zu bestellen. Ein Koordinator ist dann als geeignet anzusehen, wenn er eine baufachliche Ausbildung hat sowie über ausreichende Berufserfahrung im Bauwesen und großes Wissen über Sicherheit und Gesundheitsschutz auf Baustellen verfügt. In erster Linie sind dies Architekten, Bauingenieure, Sicherheitstechniker oder Bautechniker. Besondere Qualifikationsnachweise fordert die BaustellV nicht, doch werden solche bereits vorgeschlagen (siehe auch "Hilfe für den Bauherrn" auf den Seiten der BauSecur AG). Es dürfte ausreichen, wenn der Koordinator den Besuch entsprechender Fortbildungskurse nachweisen kann, die beispielsweise von den Architektenkammern oder vom Institut für Baubetrieb der Fachhochschule Mainz angeboten werden. Für die Honorierung der Leistung des Koordinators gibt es zur Zeit keine Regelung,
denn bei den Leistungen nach der BaustellV handelt es sich um keine Grund- oder besondere
Leistungen gemäß HOAI. Sie müssen daher gesondert vereinbart und vergütet werden. In
Frage kommt eine Vergütung nach Stundensätzen oder ein Pauschalhonorar. |
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