Die nächsten Schritte ...
(Meldung vom Nobember 1999)
Die Frage der Infrastruktur für Brennstoffzellenfahrzeuge muss nach Ansicht von Prof.
Dr. Ferdinand Panik, Leiter des Projekthauses Brennstoffzelle der DaimlerChrysler AG,
jetzt zügig angegangen und bald entschieden werden, um Wettbewerbsvorteile für
Deutschland und die USA zu sichern.
Laut Prof. Panik ist die technologische Machbarkeit des Brennstoffzellenantriebs
bewiesen. Mittlerweile arbeiteten weltweit mehr als 60 Firmen an der Brennstoffzelle,
darunter sieben der zehn umsatzstärksten Unternehmen. Mehrere Automobilunternehmen
hätten für die nächsten fünf Jahre die Einführung brennstoffzellengetriebener
Fahrzeuge angekündigt.
Allein die vier größten japanischen Automobilunternehmen würden im Jahr 1999 über 1
Milliarde Mark (etwa 500 Millionen Euro) eigene Mittel in die Entwicklungsarbeiten der
Brennstoffzelle investieren.
"Die Brennstoffzellenaktivitäten sind heute längst nicht mehr
technologiegetrieben oder durch den Umweltschutz beeinflusst, sondern sie stellen
inzwischen einen echten Wettbewerbsfaktor dar", so Prof. Panik auf einem
Pressesymposium in Stuttgart. "Wir begreifen die Brennstoffzelle als wirtschaftliche
Chance zur Sicherung von High-Tech-Arbeitsplätzen und unternehmerischen Erfolg."
Um dieses Ziel zu erreichen, biete DaimlerChrysler seine intensive Mitarbeit an, gehe
Kooperationen ein und bringe die schon geleisteten Vorarbeiten mit in das gemeinsame
Vorgehen ein.
Es werde jetzt darauf ankommen, wo die politischen Weichen gestellt werden, die der
Brennstoffzelle im Auto auf ihrem Weg in die Serienreife freie Fahrt geben. Denn ob in
USA, Japan oder europaweit - die Entwicklung der Brennstoffzellentechnologie eröffne neue
Geschäftsfelder und damit Arbeitsplätze und fordere gleichzeitig neue Formen der
Ausbildung und der Produktionsprozesse. Der Erfolg im internationalen Wettbewerb hänge in
kritischem Maße von einem frühen Beginn dieses Transformationsprozesses ab.
Dazu komme, dass durch die Begrenzung der Ölvorkommen einerseits und der wachsenden
Nachfrage andererseits alternative Kraftstoffe spätestens ab 2020 relevant werden.
Die Brennstoffzelle ist für Prof. Panik "ein Prüfstein für die immer wieder
erklärte Risiko- und Innovationsbereitschaft von Wirtschaft und Regierung: sie sind ein
entscheidender Faktor, zum Wohle von Umwelt, Wirtschaft und Arbeitsmarkt neue Technologien
zu etablieren."
Erste Projekte, die auch die Infrastruktur zum Inhalt haben, stünden in Kalifornien,
USA und Japan kurz vor dem Start.
Welcher Kraftstoff für den Massenmarkt eingesetzt werden solle, müsse jetzt auch in
Deutschland und Europa mit Nachdruck geprüft werden, denn diese Ergebnisse werden sich
nicht zuletzt auch auf den Bau der Aggregate auswirken.
Bei der umwelt- und marktgerechten Entscheidung über den Kraftstoff der Zukunft
sollten die hierfür wesentlichen Faktoren wie Emissionswerte, technologische Reife der
Verfahren sowie Distributionskanäle eine herausragende Rolle spielen.
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