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Ein Router hat die Funktion, zwei räumlich getrennte Netzwerke über eine
Telekommunikations-Leitung miteinander zu verbinden. Wann immer also ein Rechner via LAN eine Netzwerk-Ressource (Server, Arbeitsplatz-Rechner, Drucker) ansprechen soll, die
physikalisch in einem anderen Netzwerk angesiedelt ist, dann stellt der Router den Kontakt
zwischen beiden Netzwerken her. Ein Router ermöglicht dazu die Verbindung über eine
abweichende Netzwerk-Topologie: Zwei Ethernet-Netze lassen sich zum Beispiel per ISDN
koppeln, ujnd es muß dazu kein Ethernet-Kabel zwischen den beiden lokalen Netzen verlegt
werden.
Prinzipiell läßt sich jede Übertragungstechnik für die Netzwerk-Kopplung nutzen.
Lange Zeit wurden vor allem Standleitungen zu diesem Zweck genutzt. Inzwischen sind vor
allem Mini-Router populär, die zur Übertragung das digitale Telefonnetz ISDN nutzen. Der
sogenannte "Short Hold"-Mode erlaubt es, eine bestehende Verbindung jederzeit zu
unterbrechen und in Sekundenbruchteilen wieder aufzunehmen. Unterstützen die
Übertragungseinrichtungen auf beiden Seiten diesen Modus, brauchen gebührenpflichtige
Verbindungen nur in der Zeit aufgebaut zu werden, die für die Datenübertragung benötigt
wird.
Inwieweit eine Netzwerk-Kopplung per ISDN wirtschaftlich sinnvoll ist, hängt
allerdings von der Nutzungsdauer und -frequenz ab:
- Greift ein Homeworker über einen kompletten Arbeitstag ständig für kurze Zeit auf das
Firmennetz zu, fallen durch die ständige Wiederanwahl immer wieder Gebühreneinheiten an.
In solchen Fällen gilt es zu prüfen, ob eine Standleitung nicht preiswerter ist.
- Wird der Netzwerk-Zugang aber nur zu bestimmten Zeiten und nur sporadisch benötigt,
sind ISDN-Router derzeit die beste Wahl.
Der prinzipielle Unterschied zwischen einem Router und einer Modem- oder ISDN-Einwahlverbindung
in einen Remote-Server ist die völlige Transparenz des Routers: Die Router verhalten sich
wie Netzwerk-Komponenten (wie Hubs, Switches oder
Bridges), benötigen keine PC-Rechenleistung und lassen sich zum Beispiel mit dem SNMP-Protokoll übers Netzwerk administrieren.
Authentifizierung und Verschlüsselung führt die Hardware automatisch durch.
Voraussetzung für diese transparente Arbeitsweise ist allerdings, daß der Router alle
verwendeten Netzwerk-Protokolle unterstützt. Da der Trend in lokalen Netzwerken ohnehin
stark zum Internet-Protokoll TCP/IP geht, ist dieses
Protokoll für Netzwerke mit Remote-Anbindung geradezu prädestiniert. Das Intranet der
Firma kann auf diese Weise um eine oder mehrere Remote-Stationen erweitert werden. Per
Definition wird das lokale Netzwerk des Heimarbeiters somit zum Extranet. Der Netzwerk-Administrator
muß allerdings dafür sorgen, daß alle von der Remote-Station benötigten Funktionen
über das IP-Protokoll erreichbar sind.
FÜr die Verbindung zur Gegenstelle nutzen moderne Router Protokolle wie PPI oder HDLC.
Beide eignen siel besonders gut für ISDN-Verbindungen. Doch auch andere Verbindungstypen
wie X.25 oder SMDS kommen als Transportprotokoll
in Frage. Sofern die miteinander verbundenen Router kompatible Transport und
Netzwerkprotokolle unterstützen, lassen sich auch Router unterschiedlicher Hersteller
kombinieren. Viele Routerhersteller bietet außerdem Datenkompression an, um die chronisch
zu knappe Bandbreite zu erhöhen. Der Router bei der Gegenstelle übersetzt solche
Datenpakete wieder ins ursprünglich Protokoll und leitet sie ins entfernte Netz weiter.
Da in Firmen häufig mehrer Router-Verbindungen gleichzeitig ankommen, sind dort vor
allem Rack-Systeme üblich, die mehrere Ports unterstützen. Beim Client im Home Office
wird dagegen in der Regel ein Mini-Router installiert, der ein oder zwei ISDN-Kanäle
unterstützt.
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