Nach Abmahnungen setzt sich
das ASP-Konsortium
für eine freie Nutzung des Begriffs "ASP" ein
(Meldung vom 2.8.1999)
Zahlreiche Unternehmen im ASP-Bereich erhielten in den vergangenen Wochen ein Schreiben
durch den "Besitzer" der Marke "ASP", Herrn Volker Jungbluth,
Wiesbaden, das ihnen die Nutzung des Kürzels "ASP" untersagt. Zum Schutz der
freien Verfügbarkeit des Begriffs ASP hat das ASP-Konsortium e.V. seine Rechtsanwälte beauftragt, die Löschung des
Begriffs "ASP" beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) zu beantragen. Herr
Jungbluth hatte die Marke am 03.08.99 angemeldet, worauf das Deutsche Patent- und
Markenamt die Marke am 10.01.2000 eingetragen hat. Das ASP-Konsortium vertritt
gegenwärtig über 60 Unternehmen aus dem deutschsprachigen Raum.
Zum Zeitpunkt der Anmeldung konnte das DPMA natürlich noch nicht davon ausgehen, dass
der Begriff "ASP" als Abkürzung für "Application Service Provider"
eine weltweit allgemein gültige Bedeutung erhält.In der Psychologie ist der Begriff
allerdings bereits seit längerem in Gebrauch.
Sofort nach dem Bekannt werden setzte sich das ASP-Konsortium mit Herrn Jungbluth in
Verbindung und forderte ihn auf, die Marke zum freien Gebrauch freizugeben. In einem
Schreiben vom 4.7.2000 an Herrn Jungbluth führen die Anwälte des ASP-Konsortiums aus:
"An der Bezeichnung "ASP" in Alleinstellung ohne unterscheidungskräftigen
Zusatz (so war die Marke von Herrn Jungbluth angemeldet worden) besteht daher ein
Freihaltebedürfnis und damit ein absolutes Schutzhindernis, so dass die Bezeichnung
"ASP" in Alleinstellung gem. Paragraph 8 Abs. 2 MarkenG nicht als Marke hätte
eingetragen werden dürfen."
Den Vorschlag des ASP-Konsortiums, die Marke "ASP" löschen zu lassen, und
damit die freie Verfügbarkeit zu gewährleisten, lehnt Herr Jungbluth bis heute
kategorisch ab, so dass das ASP-Konsortium nun seinerseits die Löschung beim DPMA
beantragt hat.
Herr Jungbluth war zu keiner Zeit bereit, offen zu legen, wie er die Bezeichnungen im
Rahmen seiner beruflichen Tätigkeit benutzen möchte. Darüber hinaus konnte im Rahmen
der Recherche festgestellt werden, dass Herr Jungbluth zahlreiche weitere Marken wie
beispielsweise WEBCHANNEL, UNI GUIDE, MEDICA, PRESSEMAILER, FLIRTLINE, u.v.m. angemeldet
hat, ohne sie zu nutzen. Darüber hinaus fällt auf, dass die Marke genau zu einem
Zeitpunkt eingetragen wurde, als das Thema in den USA das erste Mal den "Hype-Status"
erreichte. "Es kann nicht sein, dass der Eintrag eines allgemein gültigen Begriffs
wie ASP durch einen Einzelnen die Nutzung dieses Begriffs für die Allgemeinheit
beschränkt oder behindert. Als Verband, der die Interessen des ASP-Marktes zu vertreten
hat, sehen wir es als unsere Pflicht an, die freie Verfügbarkeit des Begriffs für alle
Marktteilnehmer zu gewährleisten," erklärt Christian Kruppa, Vorstandsvorsitzender
des ASP-Konsortiums.
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Studie: Zwei von drei
ASP-Anbietern werden bis 2002 pleite gehen
(Meldung vom 18.4.2000)
Das Marktforschungsinstitut Meta
Group schätzt den ASP-Markt kritisch ein, weil die Geschäftsmodelle vieler ASP-Anbieter
Lücken aufweisen würden: Meist werde nur sehr kurzfristig geplant, mittel- sowie
langfristige Geschäftspläne ließe man in der Regel außer acht. Infolgedessen geht die
Meta Group davon aus, dass bis 2002 mehr als die Hälfte (60%) der
Applikations-Service-Provider vom Markt verschwinden werden.
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Software wird immer mehr zur
Dienstleistung
(Meldung der New York Times, 20.12.1999)
Der Wandlung von Software von einer traditionell ausgelieferten Ware zu einer
internetbasierten Dienstleistung wird im Jahr 2000 wahrscheinlich signifikante
Fortschritte machen. Unternehmen nutzen das Internet bereits für interne Kommunikation
und für Transaktionen mit den Kunden, permanent geöffnete Internetzugänge werden auch
in Privathäusern immer selbstverständlicher. In Zukunft werden Softwarefirmen ihre
Produkte als Dienstleistung verkaufen, ganz so wie Telefon- oder Stromanbieter. Der
Schritt zu internetbasierten Computern vollzieht sich viel schneller als der letzte große
Sprung in der Entwicklung der Computer - die breite Einführung der Client/Server-Architektur Anfang der
(19)90er Jahr. Zukünftig wird der Client eher ein Webbrowser
sein als ein rechenstarker PC. Die Verlagerung der Arbeit
mit dem Computer in das Internet bedroht Microsofts
Dominanz, die sich auf dem PC-Modell gründet. Experten sagen, jede Entscheidung im MS-Kartellverfahren
könnte irrelevant sein, weil die schnellen Veränderungen durch das Internet Microsofts
Position am Markt sowieso schwächen. |
ASP behaupten sich gegen
Zweifler
(Meldung vom 13.12.1999)
Obwohl einige Netzwerkspezialisten sich nur widerwillig an die Angebote von
"Applications Service Providers" (ASP) heranwagen, könnte der Markt für das
Vermieten von Anwendungssoftware in den kommenden Jahren signifikant wachsen, da immer
mehr Firmen beginnen, Applikationen auszulagern. Das ergab eine neue Umfrage der Network World.
Rund ein Fünftel der Befragten gaben an, zur Zeit in irgendeiner Form die Dienste
eines ASP in Anspruch zu nehmen, und ein Drittel derer, die noch nicht mit ASP
zusammenarbeiten, antworteten, sie wollten diese Form des Outsourcing einmal
auszuprobieren. Obwohl ASP als besonders interessant für kleine und mittlere Firmen
gelten, hatte ein Viertel der ASP-nutzenden Firmen mehr als 20.000 Mitarbeiter.
Verschiedene Gründe für die Zusammenarbeit mit Applikationsanbietern wurden genannt:
- Mehr als 40 Prozent der befragten ASP-Kunden sagten, die Probleme, IT-Experten im
Unternehmen zu halten, sei ein sehr wichtiger Grund für die Nutzung von ASP gewesen.
- Für rund 80 Prozent war die Fähigkeit der ASP, die Applikationen ständig auf dem
neuesten Stand zu halten, sehr einflussreich für die Entscheidung.
- Die am häufigsten ausgelagerte Applikation ist, so die Umfrage, die
Gehaltsbuchführung, das gaben 30 Prozent der Befragten an.
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